Dienstag, 27. Mai 2008

Sie sind gelandet?! - Auflösung

Ja, da stehe ich mit beiden Beinen bis zum Knie im Fettnapf! Das geht mir öfter so. Ein Grund dafür könnte evtl. sein, dass ich die Dinge immer nicht so ganz ernst nehmen kann. Es geschehen hin und wieder so Sachen, da bin ich felsenfest davon überzeugt: gleich enttarnt sich die versteckte Kamera.

Leider war der gestrige Hubschrauber-Einsatz auf dem Marktplatz unserer Stadt dann doch sehr wichtig und notwendig. Folgendes:

Am Wochenende veranstaltete der Gewerbering seine alljährlichen Shopping-Tage. Da haben die Geschäfte Samstag und Sonntag auf bzw. länger geöffnet, die Händler lassen sich ein paar Überraschungen und Höhepunkte einfallen, ... Insgesamt wird das immer sehr liebevoll, langfristig und gemeinschaftlich vorbereitet und in der Regel auch durchgeführt.

Ob davon oder vom allgemeinen Geshoppe - die Leute sind begeistert von den Aktionen. Gerade für die älteren Jahrgänge oder für Familien ist es mal eine Abwechslung. Ich glaube, dass auch die Händler froh sind, mal was anderes zu organisieren und rauszukommen aus der Alltagsroutine. Das kleine Gespräch von Mensch zu Mensch steht im Gegensatz zur Woche auf der gleichen Stufe wie das Verkaufsinteresse.

Für mich ist das so richtig überhaupt nix! Derlei Veranstaltungen sind echt nicht meine Baustelle. So riesiges Tamtam und Marschmusik sind mir zu anstrengend, auch so Menschenansammlungen sind tötlich für mich. Nicht, dass ich da Panik bekomme oder so, nur kann ich diesen Kleinstadtmief nicht haben. Ich fühl mich dann immer so wie in viel zu engen Klamotten aus synthetischen Fasern in Leuchtfarben und luftabschnürendem Rollkragen... brr.. Doch wie gesagt, es gibt viele Leute, denen es gefällt. Das ist ja auch gut so.

Und wie es sich gehört (...), stehen da jede Menge Buden und Zelte, in denen es zum kostenlosen Humptata massenweise Ungesundes zu futtern gibt, das man anschließend im reichlichen Alkoholangebot ersäufen kann.

An die Kinder wird natürlich insbesondere gedacht. Da lassen sich die Gewerbetreibenden gut was einfallen. In diesem Jahr hatte man so eine Art Laube aufgestellt, die von Kindern bemalt werden konnte/durfte/sollte... Da ich, wie gesagt solchen Events regelmäßig fern bleibe, weiß ich auch nicht, wie das von Kinderhänden gestaltete Häuschen worden ist.

Jedenfalls sollte gestern auch diese Laube abgebaut werden, um sie einem Kindergarten als Geschenk übergeben zu können. Dafür war (neben vielen anderen Aufgaben) der städtische Bauhof verantwortlich.

Beim Abbau der Laube passierte es dann einem Angestellten, dass das Dach, auf dem er sich gerade befand (aus welchen Gründen wird grad recherchiert), brach. Dadurch stürzte er drei Meter tief und kam wohl mit dem Kopf zuerst auf. Über mehr Einzelheiten möchte ich eigentlich nicht berichten. Der Bauhof-Mitarbeiter wurde jedenfalls in eine große Unfallklinik geflogen, und wir alle hoffen, dass er sich nicht allzu schwer verletzt hat und bald wieder richtig gesund wird.

So ein tragisches Ereignis überschattet natürlich auch die Shopping-Tage, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt offiziell schon beendet waren. Jetzt ermitteln Kripo und Gewerbeamt...

In einer so kleinen Stadt kennt jeder jeden, und wenn nicht persönlich, gesehen oder über den Weg gelaufen ist man sich auf jeden Fall schon mal... Es ist fast etwas familiär, da sich die Lebenswege hier auch immer in verschiedener Weise kreuzen. Vielleicht liegt es gerade an diesen direkten und/oder indirekten Verknüpfungen, dass einen ein derartig schlimmer Unfall so betroffen macht...

Das Leben geht weiter - nach einem solchen Schock zwar etwas langsamer, aber vorwärts. Und das wünsche ich auch ihm.

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