Dienstag, 13. Mai 2008

Sonnenschein und Schweinehund

Als wir noch in der alten Wohnung auf unserer alten Straße wohnten und wir schon fleißig nach ner bewohnbaren naturnahen Wohnalternative suchten, träumte ich von Tagen wie diesem:

strahlender Sonnenschein, einen großen sonnigen Balkon mit vielen Pflanzen, idyllische Ruhe, ein schönes Buch ... und ringsum Vögel, Wölkchen, eine sanfte Brise ...

Ja, für die geschundene Seele eine Oase des Friedens und der Harmonie. Heute hätte es mein perfekter Tag sein können. Ich hätte Zeit, ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis, genügend Sonne, ne gemütliche Liegestatt, ein tolles Buch. Dem entgegen steht ein schulfreier Tag, die teenagende Tochter und ihre Freunde.

Mit meinem leckeren Joghurteis (für besondere Anlässe), mitgebrachtem Kuchen, Cappuccino und Sonnencreme bevölkern sie jetzt meinen Balkon und "chillen ma so n bißl ab"! Die haben`s ja wohl auch nötig...

So what?! Komme ich wenigstens nicht in die Versuchung, mich von kalorienreichen Speisen und Getränken verführen zu lassen. Meine Figur ist alles andere als sommertauglich. Mein Schweinehund ist momentan wesentlich stärker als ich. Der siehts absolut nicht ein, dass ne fettarme, zuckerreduzierte und zeitlich festgesetzte Ernährung vorteilhafter wäre...

Warum auch? So ein Schweinehund hat ja nix davon. Den kümmert es einen Dreck, ob frau morgens auf der Waage schon den ersten Schreikrampf bekommt, weil die "Wählscheibe"einfach nicht zum Stillstand kommt. Und was scherts ihn, wenn die kompakte Weiblichkeit in keine Lieblingshose mehr passt (und wenn doch, dann nur unter Luftanhalten, Bauch einziehen, aufs Bett legen und quetschen, hoffen, dass der Reissverschluß hält beim aufstehen, wenn`s nicht "krakcs" macht, dann quellen überall Rollen und Ringe über den Körper und behindern jede Bewegung!) ? Er fragt schon gar nicht danach, was es für ein Gefühl ist wie ein Hefekuchen auszusehen, wenn die Dame des Hauses ihre Sommerkleidung ausbuddelt, die sie eh nicht mehr tragen kann, weil sie aussieht wie schwanger... Es ist ein Elend!

Wie diszipliniert man diese Bestie? Kann mir das jemand beantworten? Ich bin völlig ratlos. Von der Kette reisst er sich regelmäßig los, und wenn ich nur das Wort "Diät" benutze, hebt er nur kurz den Kopf, lauscht, dann feixt er, rollt sich ein und schnarcht zufrieden lächelnd vor sich hin. Wovon er träumt, weiß ich ganz genau: Futter! Außerdem ist der sich auch ganz sicher, dass ich tierlieb bin. Bitte keine Beileids- und Trostspenden! Was ich brauche, sind ernstzunehmende Hinweise, wie ich dieses Monster vergraulen kann.

Ich werde dann jetzt mal einer meiner zahlreichen Aufgaben nachgehen, hoffen, dass das Untier schläft und mich weiterhin ärgern, dass die kids alles essen und trinken dürfen, ohne auch nur ein doofes Grämmchen zuzunehmen!

grummel..

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