Freitag, 30. Mai 2008

Wahl-Qual

Nun ist es wieder so weit. Die Verfallsdaten stehen fest. Deshalb muss nun für Nachschub gesorgt werden, damit unser Bundesland, der Kreistag, der Landtag und die Stadt nicht kopflos vor sich hin dümpeln. Was wäre ein Volk ohne seine Elite!? (Das F-Wort darf ja in der deutschen Sprache auf Grund seiner politischen Unkorrektheit und historischer Verwechslungsmöglichkeiten weder gesprochen noch geschrieben werden.)

Der große Run auf die heiß begehrten Schreibtischsessel der politischen Macht auf den unteren Ebenen hat begonnen!




Damit steht nun der wahlberechtigte Wähler, informiert durch die persönliche Wahlbenachrichtigung, idendifiziert mittels Personalausweis, per Brief oder am Wahltag im Wahllokal erneut vor dem Problem, den Wahlkandidaten seines Vertrauens aus der (Aus-)Wahlliste aus-/ab-/hinzuzuwählen.



Da der gemeine Bürger die meisten (öfter eigentlich alle) Kanidaten, die sich für diese nervenaufreibenden und äußerst unbeliebten und schlecht bezahlten Jobs zur Verfügung stellen, nicht (persönlich) kennen, mischt sich der zur Auswahl Stehende nicht direkt unters Volk, sondern per Bewerbungsfoto in Plakatform ins Stadt- und Landbild. Und das ist wahrlich keine Bereicherung!

Paßbildartige Fotografien bilden den entsprechenden Kandidaten (leider) im Großformat ab, von denen sie dämlich, hämisch, hinterhältig, sich anbiedernd und bettelnd, aber huldvoll hernieder grinsen. Mich packt die eiskalte Wut, wenn ich diese Bürgernähe und Harmlosigkeit heuchelnden Porträts ständig sehen und ertragen muss!

Würde ich meinen Bewerbungsunterlagen solche Fotos beilegen - meine Mappe käme postwendend zurück, ohne dass sich jemand die Mühe gemacht hätte, sie wenigsten eckdatenbezogen zu überfliegen. Für Politiker galten und gelten ohnehin ganz andere Regeln auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten, deshalb solllte sich der gemeine Wähler nicht an solchen Kleinigkeiten des lokalen Welttheaters stossen.

Wie gesagt, diese eher kreativbefreiten Abbildungen sind jetzt überall sichtbar -in den Städten und Gemeinden- zur deutlichen Veranschaulichung des aktuellen Angebotes an Freiwilligen. An strategisch mehr oder weniger wichtigen Plätzen und Straßen wurden sie alle aufgehangen. Warum die sich immer aufhängen müssen, erschließt sich mir leider auch nach reiflicher Überlegung nicht so ganz. Ich hätte da zwar eine Idee... das allerdings ist ein anderes Thema.

Die Bilder der männlichen Amtsbewerber sehen sich alle sehr ähnlich. In mein Beute-Schema passt da keiner, deshalb ignoriere ich sie ebenso hartnäckig wie die mich an- (oder aus-) feixen. Den einen kenne ich: das ist unser Bürgermeister! Abgesehen davon, dass er einer und noch dazu der (m.E.) falschen Partei zugehörig ist, hat er mich in den vergangenen Jahren nicht immer, dennoch überwiegend von seinem Geschick im Amt überzeugen können. Würde ich allerdings nur nach seinem Wahlplakat urteilen, hätte er absolut keine Chancen, ein Kreuzl von mir zu erhalten.

Jedoch die Werbebilder der Frauen bieten dem aufmerksamen Betrachter schon ein ganz anderes Antlitz. Da gibt es z.B. eine, deren Gesicht total überbelichtet wurde. Das kenne ich von Juliane-Werding-Postern. (Keine Bange, hab damit nix zu tun!). Für eine Künsterlin oder für eine Frau, die ihr Einkommen auch mittels ihrer Äußerlichkeiten verdienen muss, wäre es beinahe passabel. Für eine Politikerin, finde ich, ist es reichlich überzogen.

He, die ist älter als ich und hat nicht eine einzige noch so winzig kleine erkennbare Falte im Gesicht! Glatt und strahlend weiß wie ein gepuderter Baby-Popo! Wobei mir gerade auffällt, dass diese (Aal-) Glätte über ein gewisses Gleichnis nicht hinwegtäuschen kann...

Wenn ich in der Dämmerung dort einmal entlang komme, muss ich direkt mal aufpassen, ob das Gesicht auch im Dunkeln so hell leuchtet. Den Spaß mach`ich mir. Dann versteck`ich mich und warte bis da ein paar ältere Kinder gerannt kommen und BUH!! Am Ende sind die dann ein Leben lang so wahlwerbeschädigt wie ich? Feine Sache, die sich zu lohnen scheint.

Und dann gibt es außerdem das Bildnis einer Frau noch reiferen Alters, bei der man zwar die Falten problemlos erkennen kann, was aber weniger schmeichelhaft für sie ist. Wäre sie wenigstens vor der Aufnahme mal bei einem Frisör vorstellig geworden! Es gibt noch einen weiteren Grund für dieses missratene Werk: das Bild sollte wohl besonders gut und aussagefähig werden sowie an Lieblichkeit, Dynamik und Vielseitigkeit der Kandidatin nichts vermissen lassen. Das allerdings ist doch gründlich schiefgegangen.

Ich habe ja echt keine Ahnung, wer derartige spezifische Fotos schießt (der sollte sich lieber auf Tontauben konzentrieren!), professionell ist das ganz sicher nicht. Falls doch, wäre ich so richtig fett von den Söckchen!) Ich würde ihr in jedem Falle raten, ihr Geld zurück zu verlangen.

Auf mich wirkt diese Abbildung eher wie vom geliebten Gatten odern stolzen Großeltern auf der Heim- und Hof-Digi geknippst: es ist nicht nur unvorteilhaft, es ist auch total unscharf - wie mit einem Weichzeichner aus zu großer Entfernung (auf einer echten Kamera - soviel zu Digis!) aufgenommen.

Die Farben sind komplett verwaschen. Sie verlaufen unnatürlich zu- und in einander, fast schon psychodelisch, was auch durch die Verwendung minderwertigen Materials passieren kann. Möglich wäre auch die unsachgemäße Handhabung eines entsprechenden Fotobearbeitungsprogramms. Die Unmöglichste oder Undenkbarste aller Möglichkeiten, wäre der persönliche Wunsch Ihrer Majestät, der Kundin.

Ich will ernsthaft niemandem zu nahe treten. Zusammenfassend:
Insbesondere dieses "Werk" riecht so richtig streng nach altem Lack von Geiz und Billig - jedenfalls auf mich (im Gesamteindruck).

Und jetzt Hand auf`s Herzl und ganz ehrlich:

Ich mag mir überhaupt nicht ansatzweise vorstellen, wenn jemand mit solchen Qualitätsansprüchen unser(e) Bürgermeister(in) werden würde.

PS:
Ich finde, was die eine auf dem Plakat zu viel hat, hat die andere zu wenig. Die hätten mal kollegial zusammen arbeiten sollen, dann wäre vielleicht auch was Vorzeigbares und vor allem was Glaubwürdiges dabei heraus gekommen.
In der Politik kämpft halt doch jeder nur um seinen Platz! (Speziell hier: an Laternen oder Überlandleitungsmasten;-)

Ein Hinweis in eigener Sache:
Ich kenne diese Damen (zumindest nicht wissentlich) persönlich. Gegen sie hege ich weder Zorn und Groll, noch möchte ich in irgendeiner Form gegen sie Stellung beziehen. Es liegt mir fern, mit diesem Beitrag so eine Art Anti-Stimmung zu verbreiten. Ich bin eine aktive Wählerin. Das hier Geschriebene reflektiert lediglich meine persönlichen Eindrücke und Gedanken.

Sollte sich dennoch jemand dadurch angegriffen, beleidigt oder gar verletzt fühlen, so täte mir das ernstlich Leid. Dies liegt ganz gewiss nicht in meiner Absicht.

In diesem blog befasse ich mich mit Erlebnissen, Ereignissen, Geschichten und Gedanken aus dem alltäglichen Leben. Diese sind nicht immer lustig. Zuweilen sind sie -ganz simpel ausgedrückt- brechreizerzeugend! Und ehe ich anfange, den Dreck zu schlucken, stecke ich mir lieber den Finger in den Hals!!!

Ihr lieben Gut-Menschen,
es steht jedem einzelnen von euch frei, diesen blog jederzeit zu verlassen (oder weiter zu empfehlen), wann immer ihr der Meinung seid: Jetzt reichts!

Donnerstag, 29. Mai 2008

Zwangspause

Was könnte ich mich ärgern! Ich grummle vor mich hin, bin unzufrieden und dem entsprechend unausgeglichen - zumindest in einem Punkt.



Wann und wie es passiert ich, weiß ich nicht. Ich habs echt nicht bemerkt. Doch irgendwie muß ich mir die Haxen blöd verdreht oder überdehnt haben. Mein rechtes Fußgelenk ist geschwollen und jede Bewegung begleitet ein unangenehmer Schmerz. Gestern schimmerte es noch bläulich-grün vor sich hin. Dank Beinwell-Salbe (glaube ich zumindest) ist wenigstens erst einmal diese doch etwas unnatürliche Farbe verschwunden.



Gestern und heute mußte ich das Gassi-gehen mit meinem Schweinehund leider absagen. Das Schweinehündchen guckte auch ein wenig belämmert. Ich glaube, er hat Gefallen gefunden an unserer täglichen Runde... Erste Erfolge hatten wir schon erzielt, denn seit wir regelmäßig auf Gassi sind, ist das kleine Monster regelrecht diszipliniert geworden! Das stelle man sich mal vor: da muß ich den Schweinehund noch dazu überreden mit mir eine Tafel Schokolade oder einen fetten Eisbecher mit Schlags**** zu schlachten! So eine Disziplin kenne ich überhaupt gar nicht von ihm.



Umso tragischer wirkt auf uns mein derzeitiger Ausfall. Naja, da bin ich heut mit der unzufriedenen Bestie den Weg in die Stadt ein wenig zügiger gelaufen, zurück auch. Zur Belohnung wollte ich ihm ein Stückchen Himbeer-Quark-Sahne-Törtchen anbieten - das hat er glattweg abgelehnt. So what!



Mit meiner verknacksten Haxe hätte ich wohl heute auch noch unseren Hausarzt aufsuchen können/sollen. Der Gedanke jedoch, bei diesem herrlichen Wetter in einem vollgestopften Wartezimmer meine Zeit zwischen all den alten Leuten abzuwarten, war mir ein Graus. Wobei ich bemerken muß, dass die sich augenscheinlich in der Überzahl befindenden Rentner doch hin und wieder äußerst niedliche Dialoge für den geneigten und geduldigen Zuhörer bieten.

Außerdem tauschen sie aus irgendwelchen Gründen ständig ihre Blutdruck- und Zuckerwerte aus, wobei sie augenscheinlich darauf bedacht sind, über schlechtere Ergebnisse zu verfügen als der jeweilige Gesprächspartner. Wenn das nicht funktionieren sollte, kommt dann das Ass aus`m Ärml: "Dor Duktor had gesacht..." uäähää, da ist eine zitierte Prognose des Mediziners schlimmer als die Nächste. Hin und wieder ertappe ich mich bei der Frage, wie die sich überhaupt bis hierher in das Wartezimmer schleppen konnten!?



Und manchmal, wenn sich nicht mehr allzu viele Patienten im Raum befinden, kommt es durchaus vor, dass das Ömchen ihr quadratisches Mysterium vor sich auf dem Schoß öffnet und dem Mitwartenden einen Blick in die Geheimnis umwitterte Welt der Medikamente zu ermöglichen. Ob die das Zeug tauschen oder auf ihrern Tanz-Tee-Partys verticken..? Ich meine ja nur - bei den Preisen und der Vielfalt der Vorräte... So eine Packung Granufink bekommt selbst der Rentner nicht geschenkt.



Blöd ist dann allerdings, wenn man gerade und ausgerechnet dann, wenn es wirklich interessant wird, ins Sprechzimmer gebeten wird. Meinen Beobachtungen zu Folge, sind auch gerade die älteren Leute oft nicht glücklich, wenn sie doch fixer vom "Duktor" gerufen werden. Denn, sobald sie sich von ihm verabschiedet haben, mischen sich viele wieder unter die wartenden Leidensgefährden. Ich nenne das "kollegiales Aussitzen".



Wahrscheinlich geht es mir noch viel zu gut - jedenfalls so gut, dass ich nicht heute zum "Duktor" gehe. Nö, irgendwie hab ich da heute und auch längerfristig betrachtet keine Lust drauf.

Die freundliche Mrs. Smith

Da schellt doch das Laden-Telefon, ich gehe ran, säusele die Befrüßungsformel, da meldet sich am anderen Ende eine Dame, deren Namen ich auch auf meine Nachfrage nicht verstehen konnte. Um es einfacher zu machen, nenne ich sie die freundliche Mrs. Smith. Sie sprach ein seltsames Englisch oder lag es nur an ihrer Aussprache und versuchte mir zu erklären, dass sie aus London anrufe (?).

Da sie keinen Firmennamen nannte und auch nicht den Grund für den Anruf in dem Fachgeschäft in einer kleinen Stadt mitten in Deutschland, war ich natürlich schon wieder mit einem Auge unterwegs, um die versteckte Kamera zu finden.

Das folgende Gespräch trug sich so zu, nur eben auf englisch. Allerdings sprach die Dame so als hätte sie einen Tischtennisball im Mund und war nicht wirklich so gut zu verstehen. Mit meinen englischen Sprachkenntnissen ist es an sich auch nicht unbedingt sooo weit her, doch für dieses Gespräch reichte es. Um Peinlichkeiten vorzubeugen, versuche ich das Gespräch in deutscher Sprache wiederzugeben.

Klingeling!

Begrüßungsformel meinerseits.

Sie: " Hallo, hier spricht Misses Smith aus London in England. Können Sie mich verstehen?"

Ich: "Guten Tag, Mrs. Smith, ich kann Sie hören. Bitte sprechen Sie etwas langsamer, mein Englisch ist nicht so gut."

Sie: "Oh, das ist kein Problem. Bin ich dort richtig in der Firma ... in ... in Deutschland?"

Ich: "Ja, da sind Sie richtig. Wie kann ich Ihnen helfen?"

Sie: "Könnte ich bitte den Manager sprechen?"

Dies ist das verräterische Zeichen schlechthin. Wer im Geschäft den Manager sucht, der weiß über die Firma nicht wirklich mehr als der normale Kunde.

Mein Blaumännchen wurde ob der fremdländischen Laute in der Ladenathmosphäre doch sehr hellhörig und kroch hinter seinem Schreibkram hervor. Grinsend und mit Fragezeichen in den Augen stand er neben mir.
Um sicher zu gehen fragte ich noch einmal, wen sie sprechen möchte und nach dem Grund ihres Anrufes. Vielleicht könnte ich ihr ja helfen. Sie wiederholte sehr freundlich, dass sie den Manager sprechen möchte.

Gestikulierend verständigte ich mich mit meinem "Chef", der hektisch abwinkend in der Gegend herumfuchtelte.

Ich: "Der Manager ist zwar da, aber ich glaube, da gibt es ein Problem."

Mein Männchen schnappte nach Luft und tippte sich energisch mit dem Zeigefinger an die Stirn, sagte etwas davon, dass solche Anrufer Bauernfänger seien und am Ende bekommt man noch die Rechnung für das Gespräch! Er gab mir mit einer Geste (die flache Hand waagerecht in zackiger Bewegung auf Kehlkopfhöhe von links nach rechts) zu verstehen, dass ich das Gespräch mit der freundlichen Mrs. Smith abbrechen sollte...

Sie: "Wann kann ich den Manager sprechen?"

Ich: "Ich glaube gar nicht."

Sie: "Ich kann auch später noch einmal anrufen. Wann ist der Manager zu sprechen?"

Ich: "Der Manager ist hier. Leider kann er nicht mit Ihnen sprechen. Das tut mir wirklich leid."

Sie: "Hallo, ich möchte bitte den Manager sprechen..."

Ich: "Ja, Mrs. Smith, ich weiß. Das Problem ist, dass der Manager kein Wort Englisch spricht. Er kann Sie gar nicht verstehen. Verstehen Sie mich?"

Sie: "Oh, kennen Sie jemanden, der englisch spricht und das Gespräch übersetzen kann?"

Ich: "Nein, Mrs. Smith, das tut mir leid, hier versteht leider keiner die englische Sprache. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."

Nachdem ich meinem Boss das Gespräch translated ;-) hatte, wollte er dann nur noch wissen, warum ich so garstig grinsen würde...

Jetzt war ich richtig beleidigt;-))

Dienstag, 27. Mai 2008

Sie sind gelandet?! - Auflösung

Ja, da stehe ich mit beiden Beinen bis zum Knie im Fettnapf! Das geht mir öfter so. Ein Grund dafür könnte evtl. sein, dass ich die Dinge immer nicht so ganz ernst nehmen kann. Es geschehen hin und wieder so Sachen, da bin ich felsenfest davon überzeugt: gleich enttarnt sich die versteckte Kamera.

Leider war der gestrige Hubschrauber-Einsatz auf dem Marktplatz unserer Stadt dann doch sehr wichtig und notwendig. Folgendes:

Am Wochenende veranstaltete der Gewerbering seine alljährlichen Shopping-Tage. Da haben die Geschäfte Samstag und Sonntag auf bzw. länger geöffnet, die Händler lassen sich ein paar Überraschungen und Höhepunkte einfallen, ... Insgesamt wird das immer sehr liebevoll, langfristig und gemeinschaftlich vorbereitet und in der Regel auch durchgeführt.

Ob davon oder vom allgemeinen Geshoppe - die Leute sind begeistert von den Aktionen. Gerade für die älteren Jahrgänge oder für Familien ist es mal eine Abwechslung. Ich glaube, dass auch die Händler froh sind, mal was anderes zu organisieren und rauszukommen aus der Alltagsroutine. Das kleine Gespräch von Mensch zu Mensch steht im Gegensatz zur Woche auf der gleichen Stufe wie das Verkaufsinteresse.

Für mich ist das so richtig überhaupt nix! Derlei Veranstaltungen sind echt nicht meine Baustelle. So riesiges Tamtam und Marschmusik sind mir zu anstrengend, auch so Menschenansammlungen sind tötlich für mich. Nicht, dass ich da Panik bekomme oder so, nur kann ich diesen Kleinstadtmief nicht haben. Ich fühl mich dann immer so wie in viel zu engen Klamotten aus synthetischen Fasern in Leuchtfarben und luftabschnürendem Rollkragen... brr.. Doch wie gesagt, es gibt viele Leute, denen es gefällt. Das ist ja auch gut so.

Und wie es sich gehört (...), stehen da jede Menge Buden und Zelte, in denen es zum kostenlosen Humptata massenweise Ungesundes zu futtern gibt, das man anschließend im reichlichen Alkoholangebot ersäufen kann.

An die Kinder wird natürlich insbesondere gedacht. Da lassen sich die Gewerbetreibenden gut was einfallen. In diesem Jahr hatte man so eine Art Laube aufgestellt, die von Kindern bemalt werden konnte/durfte/sollte... Da ich, wie gesagt solchen Events regelmäßig fern bleibe, weiß ich auch nicht, wie das von Kinderhänden gestaltete Häuschen worden ist.

Jedenfalls sollte gestern auch diese Laube abgebaut werden, um sie einem Kindergarten als Geschenk übergeben zu können. Dafür war (neben vielen anderen Aufgaben) der städtische Bauhof verantwortlich.

Beim Abbau der Laube passierte es dann einem Angestellten, dass das Dach, auf dem er sich gerade befand (aus welchen Gründen wird grad recherchiert), brach. Dadurch stürzte er drei Meter tief und kam wohl mit dem Kopf zuerst auf. Über mehr Einzelheiten möchte ich eigentlich nicht berichten. Der Bauhof-Mitarbeiter wurde jedenfalls in eine große Unfallklinik geflogen, und wir alle hoffen, dass er sich nicht allzu schwer verletzt hat und bald wieder richtig gesund wird.

So ein tragisches Ereignis überschattet natürlich auch die Shopping-Tage, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt offiziell schon beendet waren. Jetzt ermitteln Kripo und Gewerbeamt...

In einer so kleinen Stadt kennt jeder jeden, und wenn nicht persönlich, gesehen oder über den Weg gelaufen ist man sich auf jeden Fall schon mal... Es ist fast etwas familiär, da sich die Lebenswege hier auch immer in verschiedener Weise kreuzen. Vielleicht liegt es gerade an diesen direkten und/oder indirekten Verknüpfungen, dass einen ein derartig schlimmer Unfall so betroffen macht...

Das Leben geht weiter - nach einem solchen Schock zwar etwas langsamer, aber vorwärts. Und das wünsche ich auch ihm.

Montag, 26. Mai 2008

Sie sind gelandet?!

Na, da bin ich ja mal echt gespannt...

Heute muß sich in der kleinen Stadt so richtig was ereignet haben. Jeder redet darüber, aber keiner weiß wirklich was. Mein "Bäggor" und ich erfuhren per "Buschfunk" darüber, und zwar folgendermaßen:

Wir waren im Laden, mein Nichtgatte, im Begriff sich auf den Weg zu seinen Kunden zu machen, da flog die Tür auf. Hoffentlich kein Überfall, schoß es mir noch durch den Kopf.

Eine laute hektische Stimme fragte so atemlos wie nach 10 km Ausdauerlauf: "He, sacht ma, habbt ihr was midgegrischd?"

Wir sahen uns an. "Hä, wie jetzt..?"

"Na uffm Markt da stidd ä Hubschraubär!"

Jetzt guckten wir noch blöder, weil die Landung eines Hubschraubers auf dem Marktplatz mindestens so wahrscheinlich ist, wie die eines Ufo`s...

ungläubig: "Habbd dor wo noch gor nä midgegrischd?!"

"Nee du, ich fahr jetzt erst los, aber übern Markt komm`ich gar nicht.."

Der Fahnenträger (also, der Mann, der uns da heimsuchte - Fahnenträger sind die Leute, die halt stark nach selbst konsumierten Alkohol riechen) war sichtlich enttäuscht: "So, da mußsch schätzdä glei ämma guggn, was da los is! Machts ma gudd!"

Sprach`s und war fort; mein Männchen hatte glücklicherweise die Tür festgehalten - so eine Reparatur durch einen Tischler hätte jedoch nicht so viel Aufsehen erregt..

Ein wenig neugierig war/bin ich jetzt auch geworden. Mein Kaychen hab ich noch so richtig den Marsch geblasen, weil er dem Fahnenträger nicht gesagt hatte, dass er sofort Meldung bei uns erstatten sollte, sobald er in Erfahrung gebracht hat, um welches Ereignis es sich da wohl gehandelt haben könnte.

Später dann - Mittagessen in der Fleischerei am anderen Ende der Stadt - hatte die Kunde vom Hubschrauber auf`m Marktplatz die Runde gemacht. Die Frau Fleischerin fragte uns auch gleich, ob wir im Besitz von diesbezüglichen Informationen seien. Wir hoben die Hände, sie war enttäuscht. So viele Leute waren heute da und haben es erzählt, aber keiner wußte, worum es ging. "Suggar alle Verkährsschillldär ham sä abgämocht! Ei neje, is das kohmisch..."

Sie sagte, und das meinte sie wirklich ernst, dass es sich hier nur um einen Rettungseinsatz handeln konnte, da ein Krankenwagen mit Sondersignalen ZUM Hubschrauber gefahren kam! Die Theorie, die (ich betone nochmals) ernsthaft diskutiert wurde, war die:

Wir haben zwei offizielle Hubschrauberlandeplätze, die sich natürlich nicht mitten im Stadtzentrum befinden. Der eine ist auf einem Sportplatz und der andere befindet sich in der Nähe des Krankenhauses.

Jetzt kommts - bitte anschnallen!

Der Patient sollte vielleicht mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden, hätte aber auf unseren fiesen Straßen den Transport vielleicht nicht überlebt! Deshalb mußte er per Luftweg "geliefert" werden.

So makaber es klingen mag, so plausibel ist die Erklärung jedoch, wenn man diese Straßen kennt. Mal sehen, was morgen in der Presse stehen wird.

Vielleicht war es ja doch nur n UFO?

Sonntag, 25. Mai 2008

Sparfüchse

In Zeiten der allgemeinen Verarmung, Niedriglöhnen, ALG II, 1-€-Jobs und Ehrenamt hat der Mensch speziell in Deutschland nix mehr zu verschenken. Allerdings hält ihn das nicht davon ab, alles geschenkt haben zu wollen.



Natürlich geht es gerade auch im Osten keinem zu gut. Grund zum Jammern gibt es immer reichlich, vor allem wenns ums liebe Geld geht. Ich persönlich rede nicht so gern darüber, weil ich eher von der abergläubischen Sorte bin und überzeugt davon, dass man Unglück auch herbei reden kann. (Der Vorteil des geschriebenen Wortes?) Wer über ein kaum nennenswertes regelmäßiges Einkommen verfügt, der muß die Schraube schon zuweilen ganz schön fest anziehen, um über die Runden zu kommen.



Kurioserweise sind es aber eben nicht diese Menschen, die zu Sparfüchsen mutieren. Diese Leute sind halt sparsam, verzichten lieber einmal auf Extras, kaufen nach Angeboten und rationieren die Mengen ihrer Einkäufe so, dass der Geldbeutel da mitspielt. Größere Ausgaben werden längerfristig geplant und müssen auch mal verschoben werden, wenn die Kinder für eine Klassenfahrt 250 € brauchen, das Auto in die Werkstatt muß oder ne unvorhergesehene Preissteigerung dem Konsumenten die Luft abschnürt... Wie gesagt, das sind die Sparsamen.



Die Spezies Sparfuchs ist eher eine der lästigen Sorte und mir persönlich äußerst suspekt. Nicht nur, dass er alles haben möchte, was der Markt so hergibt. Er will es am liebsten geschenkt und hübsch verpackt frei Haus geliefert mit nem Dankschreiben und Schleifchen dran und einer 10-Jahre-Gewährleistungs- und Rückgabe-Garantie.



Dabei habe ich diese Gattung Mensch eher als weniger sozial benachteiligt erlebt. Meiner Erfahrung nach handelt es sich hierbei um Mitbürger, die einer geregelten, meist tariflich bezahlten Arbeit(szeit) nachgehen und im Traum nicht daran denken würden zwei oder drei Jobs noch nebenher zu erfüllen für die Finanzierung größerer und kleinerer Wünsche.



Meist befinden sich im Besitz des gemeinen Sparfuchses ein Kleinwagen, ein Einfamilienhaus mit Garten und kostspielige, unökonomische Spielwaren/Hobbys für Vater, Mutter und die Kinder. Die Kinder haben die Bikes mit kompletter Sicherheits- und Spezialausrüstung für den Freizeitspaß, die Mama hat jede Menge sinnentfremdete Küchengeräte, die ihr die Arbeiten im Haushalt und im Garten ein wenig erleichtern sollen, und der Papa hat die teure multimediale Technik, natürlich nur vom Allerfeinsten und das Aktuellste aus dem Sortiment des geizgeilen Discounters...



Wie kommt der Sparfuchs zu all seinen Habseligkeiten? Er ist sehr rührig: Er klickt sich mit Hilfe seiner Medientechnik, die so kompiziert einzustellen war, dass es der gute Kumpel mit seinem Bekannten von der Hochschule installieren mußte, durch die virtuelle Welt der Informationen und Angebote. Irgendwann landet er auch mehr oder weniger zufällig auf einer Seite, die ihm genau das zeigt, was er jetzt natürlich unbedingt haben muß - einen Plasma-Bildschirm!



Da gibt es die tollsten Teilchen, in allen Formen und Größen, Ausführungen und natürlich auch Preisen! Anstatt Leistungsparameter mit einander zu vergleichen, vergleicht der Sparfuchs erst die Größe (!), dann die Preise. Die besten Modelle druckt er sich aus, doch schlau und listig wie er ist, dekoriert er die bunten Bildchen handschriftlich mit Preisen seiner Wahl. Des Nachts kann er vor lauter Vorfreude kaum in den wohlverdienten Schlaf finden, weil er sich schon auf den Morgen freut - er hat einen Plan!



Mit den von ihm ausgedrucken, manuell und ideell erstellten Preisen klappert er zuerst die Discounter, dann die bedauernswerten Fachhändler ab. Wer von denen den Sparfuchs wieder auf den Boden zurück holt, weiß ich nicht, ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob so etwas überhaupt möglich ist... Jedenfalls muß sich jeder der armen Verkäufer die Fantasien des Sparfuchses anhören. Doch der Kunde ist König - also muß man ihn hofieren und jede Menge Gedult aufbringen, auch wenn man innerlich stöhnt: "So ein A****loch!"



Die Argumente des schwitzenden und schwer gebeutelten Verkäufers werden mit einem penetranten und sich ständig wiederholenden "Ja, aber..." niedergemetztelt; an guter Erziehung und dezentem Auftreten mangelt es dem Sparfuchs augenscheinlich, denn je öfter "Ja, aber..." bemüht wird, desto lauter und ungehaltener wird er in seiner Wortwahl und Sachlichkeit. Der gepeinigte Verkäufer (speziell der im Discountladen) sucht entnervt und schwitzend jemanden, der ihm beistehen könnte. Mit ein wenig Glück findet er ihn auch. Und so kommt es, dass der gemeine Sparfuchs erst mit dem Abteilungsleiter, dann mit dem Verkaufsleiter und, wenn er so richtig gut und hartnäckig ist, mit dem Manager zu verhandeln pflegt.



Je nachdem wie gut diese Leute dann geschult, Leid geprüft (man sagt: berufserfahren) und professionell sparfuchsresistent eingestellt sind, geben sie entweder nach oder nicht nach oder ein wenig Preisnachlaß oder einen Tip, an welche Geschäfte(macher) er sich noch wenden kann, wenn er sich das hiesige Angebot nicht leisten könne.


Einmal durfte ich so einer Verhandlung zwischen Verkäufer und Sparfuchs ausgiebig beiwohnen. Sie waren beide von der aller feinsten Sorte: beide wandten den Trick "Schallplatte mit Riß" an, was bedeutet, dass jeder ständig seine eigenen Worte bzw. Argumente wiederholt. Das hörte sich dann so an:


Verkäufer: "Ich kann Ihnen aber das Gerät nicht zu Ihren Preisvorstellungen überlassen."


Sparfuchs: "Aber Sie wollen laut Ihrer Webung auch preiswert sein. Und dieses Gerät ist nicht preiswert. Wenn interessiert es hier, ob ich es für 300 € weniger mitnehme!"


Verkäufer: "So einfach geht das leider nicht, und dieses Gerät geht nicht für den von Ihnen gewünschten Preis raus."


Sparfuchs: "Sie wollen doch aber laut Ihrer Werbung auch preiswert sein. Und dieses Gerät ist nicht preiswert. Es interessiert doch keinen, wenn Sie es mir für 300 € weniger verkaufen!"


Verkäufer: "Nein, so einfach geht das leider nicht, ..."


Es sammelten sich um die beiden einige Neugierige, ich hatte einen richtig guten Platz. Damit mein Lauschangriff nicht ganz so offensichtlich wirkte, stand ich hinter einem CD-Regal, genauer: da, wo das eine aufhört und das andere beginnt - sozusagen an der Kreuzung! Da kann frau inkognito stöbern und auch mal lauschen und sich diebisch, aber unbemerkt nen Ast lachen.

Auf Grund meines günstigen Standortes fiel mir auch der Aufmarsch der Angestellten hinter dem Regal auf. Diese steckten alle in in schwarzen Anzügen und dunklen Kostümen, waren zum Erbrechen perfekt gestylt und kamen wahrscheinlich gerade von nem Einkaufsbummel in einer Parfümerie...


Während sich der bemitleidenswerte Angestellte redlich mühte, dem Sparfuchs gegenüber höflich und bestimmt zu bleiben, bemerkte ich doch so im Augenwinkel, dass einer der Beanzugten dirigierende Gestiken vollführte, die mich ein wenig vom eigentlichen Geschehen ablenkten. Die schwarze Masse war allem Anschein nach ähnlich begeistert: man lächelte, feixte, einige drehten sich weg und schüttelten sich... Ich ahnte es!

Der "Dirigent" hüpfte hinter seinem Sichtschutz hervor - landete ein wenig ungelenkt aber dynamisch und zielsicher in der Kundenmenge, die sich mittlerweile angesammelt hatte. Der schweißgebadete Verkäufer wiederholte gerade: "... verstehen Sie doch bitte, dass dieser Preis nicht gerechtfertigt wäre..." Grinsend und mit ausgestrecktem Arm hechtete der vorher noch Fuchtelnde auf den Angestellten und dem Sparfuchs los.

Erschrocken ging der Verkäufer drei Schritte rückwärts und rempelte dabei unsanft eine der Schaulustigen (DAS fand sie weniger lustig!). Der König Kunde zuckte nicht einmal mit der Wimper! Der bewohnte scheinbar vollkommen unberührt die Szenerie... "So ein abgebrühtes Mistschw***", schoß es mir gerade durch den Kopf, als die gesamte Lauschgruppe lachend hinter dem Regal hervor trat.

Mit ausladender Gestik schüttelte der "Dirigent" energisch die feuchten Hände des fassungslosen Verkäufers und schrie in die Menge: "Das haben Sie ja großartig gemacht, Herr Kneiflitz! Sie haben dem schwierigen Kunden nicht nachgegeben. Wie man ihn in eine andere Bahn lenken kann, um sich nicht den ganzen Tag nur um ihn kümmern zu müssen, lernen wir dann nach der Mittagspause. Herr Kneiflitz, Sie sind natürlich auch recht herzlich dazu eingeladen!" Seine Majestät, der "schwierige Kunde" war in dem ganzen Aufmarsch nicht mehr zu sehen. Schämte er sich etwa?!

Die Kundenschar hatte sich herzlichst amüsiert und verstreute sich nun wieder in den Weiten des Angebotes. Als auch ich weiter gehen wollte, sah ich doch wie ein junger Bursche im Anzug, der aussah, als hätte er ihn sich vom großen Bruder geliehen, den armen Herrn Kneiflitz auf die Schultern klopfte. Dieser war noch immer nicht in der Lage zu realisieren, was hier gerade mit ihm passierte.

Bursche feixend zu Herrn Kneiflitz: "Mann, da haste jetzt echt Schwein gehabt!"

Herr Kneiflitz tupfte die Schweißperlen mit zittrigen Händen von seiner Stirn und sagte: "Und ich dachte schon, dass ist schon wieder einer, der das ernst meint!"

Freitag, 23. Mai 2008

... waren doch fixer!

Das hat mir ja gestern wirklich keine Ruhe mehr gelassen. Ich konnte und wollte nicht glauben, dass die nette alte Dame an 2 Krücken wesentlich schneller den Dorfberg hochgesaust sein soll als mein Schweinehund und ich unsere Gassi-Runde absolviert hatten. Das hat mich bis heute verfolgt.

Morgens dann habe ich seit dem Aufstehen drauf gelauert, dass mein Töchterchen endlich zur Schule geht. Nicht, dass ich sie loswerden wollte, freitags hat sie erst später Schule, und sie und mein Männchen wissen nix von der täglichen Gassi-Geherei. Nach Möglichkeit sollte das auch so bleiben, weil ich echt keinen Nerv drauf habe, mir die Zoten und Spöttelein anzuhören ...

Während des Wartens ermahnte ich mich ständig, bloß nicht mein Handy zu vergessen! Ich besitze aus Bequemlichkeit keine Uhr. Es gibt so viele, und mir gefallen nur die Teuren - da kann ich machen, was ich will. Jedesmal, wenn ich sage: "Genau die da isses!", ist sie es dann doch nicht, sobald das Preisschild verrät, was der Verkäufer seiner Majestät der Kundin dafür aus der Tasche zu ziehen gedenkt.

Geizig bin ich nicht. Es regt mich halt nur extremst auf, dass ich für teures Geld keine entsprechende Qualität mehr bekomme! Die letzte Brille meiner Tochter, gekauft in einem alt ansässigen Familienunternehmen in unserer Stadt, kostete uns entsprechend der zu erfüllenden Kriterien 660 €. Nach einem Jahr, brachten wir die Brille wegen schadhafter Stellen im Lack zum Optiker unseres damaligen Vertrauens, und der war der Meinung: "Na bei dem Modell, was erwarten Sie da?"

Ich erwartete wenigstens das, was man uns im damaligen Beratungsgespräch an Herz legte - die Langlebigkeit dieses Modells auf Grund seiner Qualität und aufwendigen Verarbeitung. Ich teilte dem Hausherrn dies auch entsprechend fassungslos mit. Er war der Meinung, man könne heute sowieso nichts mehr erwarten für sein Geld... Unsere Tochter wird ein Leben lang auf eine Brille oder Linsen angewiesen sein, jedoch nicht mehr auf die aus dem Traditionshaus "Raff-erst & Glotz-dann-doof"!

Leider zieht sich das auch durch alle anderen Bereiche der Konsumwelt, insbesondere im Bereich der Elektronik und Elektrotechnik. Auch so Haushaltskram, aber auch Textilien, Dinge des täglichen Bedarfs, Baumaterial, sogar Pflanzen werden in minderwertigster bzw. kaum vorhandener Güte zu Schwindel erregenden Preisen verhökert! Alles muss verramscht werden. Kosmetika mit der Hälfte Inhalt kosten dafür aber das Doppelte. Ach, was ärgere ich mich überhaupt?

Meine letzte Uhr für 96 € ist keine drei Monate alt geworden. Diese formvollendete filigrane Schönheit in Silber wollte ich jedoch nur zu gern reanimieren lassen... den Laden gab es nicht mehr (warum wohl?!) und in unserer Stadt waren sich alle 3 Uhrmacher unabhängig von einander einig, dass ein gänzlicher Neuerwerb einer preislich ähnlich gelagerten ("... unter dem brauchen Sie gar nicht erst anfangen!") Damenarmbanduhr wesentlich günstiger käme... zwar hatte ich den Kassenzettel, doch mit der Gewährleistung wäre das immer so ein faules Ei, zumal die auf dem Bon stehenden Zahlen schon kaum noch lesbar waren und ein Zertifikat oder sowas gab es für diese schöne Uhr nicht... Ja, "Qualität" hat eben seinen Preis!

(Zum Thema meines Konsumverhaltens werde ich mal extra posten.)

Vielleicht weiß ja der eine oder die andere wie mies es frau in solchen Momenten gehen kann. Ich habe meine silberne Prinzessin mit dem einzigartigen metallic-azurblauen Ziffernblättchen so geliebt, heul, schnief, ... Es gibt sie kein zweites Mal. Und falls doch, ich glaub, ich würde sie mit meinem heutigen Erfahrungsschatz nicht noch einmal kaufen.

Ups, was bin ich da wieder ins Schwatzen gekommen! Ich hab mein Handy heut auf die Fensterbank gelegt, letzter Check 9.11 Uhr. Dann mit Schweinehund an der Leine gemütlich Gassi gewesen und gleich bei Ankunft kontrolliert: 9.23 Uhr! Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass wir gestern schneller unterwegs waren.

Jetzt muß ich nur noch herausfinden, wie die so fix den Berg hoch gekommen ist ...

Donnerstag, 22. Mai 2008

Fix unterwegs?

Jeder, der hier so ein wenig mit liest, hat irgendwie wenigstens geahnt, dass ich etwas arg unzufrieden bin mit meinen ach so weiblichen Kurven. Es ist ein echtes Trauerspiel: der Sommer naht und ich sehe aus wie ne Qualle. Es schwabbeln die Ringe hemmungslos an mir herum, die Hosen lassen sich wenn überhaupt nur noch unter lautem Stöhnen und unter Protesten schliessen, die Shirts zeigen alles, was frau doch lieber verbergen möchte und auch die Bewegungsmöglichkeiten beschränken sich außerordentlich arg, weil die Speckfalten energisch den Weg blockieren ...

Endlos könnte ich die Mängelliste fortführen, in Selbstmitleid baden und mir pfundweise Frustkekse reinschieben. Nö, ich nicht (mehr)! Ich habe diesem verfetteten Körper und seine Hüft-Gold-Mißbildungen einfach nur noch satt. Allerdings bin ich daran ja nicht alleine Schuld.

Ich hatte mich mal kurz zu meinem elenden Schweinehund geäußert. (Übrigens könnte ich mit diesem Thema ganze Bücher füllen, für heute müssen ein paar Zeilen reichen.) Dieses Monster geht mir nur noch auf den Zeiger: ständig ist er in Freßlaune! Alles Süße, Kaloriengesegnete, Fettige und Schlabberige muß er unbedingt haben.

Die Tier-Nanny würde sich an dem ihre durchaus echt wirkenden Zahnkronen ausbeißen. Den bekomme ich beim besten Willen nicht mehr erzogen. Der schleift mich überall hin, wo er Beute wittert, sabbert, nervt, schreit, geht mir "um den Bart", knutscht und kuschelt... er hat echt ne Menge drauf, wenn er Witterung aufgenommen hat.

Meinen zweiten Vornamen trage ich auch nicht umsonst: Inkonsequentia. Der Name ist Programm und so gebe ich mich regelmäßig geschlagen... Auf den "Speiseplan" gehe ich aus Sicherheitsgründen lieber nicht explizit ein. Der Griebel ist nämlich grad am Schlafen und träumt so süß vor sich hin. Würde er jetzt das Wort "Schlags****" vernehmen, wäre hier der Teufel los!

Ich hab ne Alternative gefunden, die ich seit 2 Wochen erfolgreich durchziehe. Und solange ich noch die Zeit dafür habe, werde ich es weiterhin tun. Lange genug habe ich ihm damit gedroht, jetzt endlich habe ich es wahr gemacht: mein Schweinehund und ich gehen jetzt jeden morgen so um die 3-4 kmchen Gassi... Blöd gucken kann der wirklich süß! Der konnte es in der ersten Woche ja so gar nicht fassen, was da abging... mittlerweile behält er sogar die Uhr im Auge und bringt mir sogar die Leine. Schnurrend laufen kann er nicht, aber sich freuen, wenn wir wieder zu Hause sind, umso mehr. Dann ist er einfach nur knülle, rollt sich ein und schnarcht.

Wenn er dann aus dem Land der Träume wieder auftaucht und Theater machen will, zeige ich ihm nur die Leine - "huuhuu!!", jaults und trabt davon - ja, Frauchen macht ernst! Auch wenn ich ihm hin und wieder nachgebe, Gassi gehen ist jetzt Programm. Positiver Nebeneffekt ist diese unvergleichbare Ausgeglichenheit...

Jedenfalls gehen wir mit nem bestimmten Tempo Gassi. Ja, darauf kommt es mir nicht wirklich an, aber es soll auch was bewirken. Die Strecke, die ich uns ausgesucht habe, ist schon gut durchwachsen: bergab, abbiegen, bergab, abbiegen, bergan, bergan, bergan, abbiegen, gerade, gerade, Zielgerade... Wir laufen den Dorfberg so gesehen hinunter und über einen schönen Feldweg ums Dorf herum und wieder hinein. Noch habe ich keine Uhr dabei, aber schätzungsweise dauerts so 10-20 Minuten, länger aber auf gar keinen Fall - sind ja schließlich nicht im Rollstuhl unterwegs. Aber so ganz genau? Ich weiß es wirklich nicht.

In dieser Woche trafen wir morgens immer eine sehr nett lächelnde ältere Dame, die den Berg raufläuft, den wir runter müssen (echt ein fieser Berg!). Auch heute wieder. Ich lege übrigens auch immer ein wenig Wert auf eine gewisse Anonymität, weshalb wir auch lieber morgens Gassi gehen. Da sind nicht so viele Leute unterwegs, Frauchen wird nicht andauernd von irgendwem angequatscht und aufgehalten usw. Hab halt gern so ä bißl meine Ruh`!

Wir also heute Morgen an der netten Dame vorbei, höflich und lächelnd (eher grinsend) grüßten wir uns (sie stand fast da, wo wir abbiegen mußten und unterhielt sich mit einem Handwerker) und wir bogen das erste Mal ab - spätestens ab da ist dann wirklich keiner mehr zu sehen oder hören, nur das Rauschen der Bäume, das Zwitschern der Vögel, das Rauschen des Bächleins und das unsanfte Aufsetzen unserer Füße - wie gesagt, wir bemühen uns, wir beeilen uns...

Heute, so fanden wir, haben wir ne richtig gute gefühlte Zeit hingelegt. Ich nahm auch an, dass wir heute Morgen die beste Zeit der gesamten letzten 2 Wochen drauf hatten. Wir haben nicht getrödelt, sind auch nicht stehen geblieben und waren fix unterwegs - dachte ich.

Unser Rückweg führt an der Bushaltestelle vorbei. Leider haben wir das ausgerechnet heute ausser Acht gelassen! In der ganzen Zeit hatte ich den Busfahrplan im Auge behalten! Ich könnte mir ... aber echt! Wie waren noch nicht ganz um die Ecke rum, da sehe ich sie schon stehen: das Damenkränzchen fährt zum Markttag in die Stadt. Zu diesem Ereignis versammelt sich das Handtaschengeschwader immer vorzeitig, der Bus könnte ja ne halbe Stunde eher kommen! Vielleicht wollten sie auch nur mal die neue Nachbarin sehen und ihren Schweinehund streicheln ;-) ...?

Was tun? Wir mußten da vorbei! So schnell es eben möglich ist mit der Bestie an der Backe wollte ich vorbei - freundliches "Hallo!", da sehe ich die nette alte Dame, die grad noch am unteren Dorfberg stand.. Ich war entsetzt!

Da sagt die doch zur Krönung: "Wo kommt denn die junge Frau so schnell her? Grade war die doch noch aufm Dorfberg, jesses!" Alle Damen drehten ihre extra für die Stadt gestylten Kaltwell- und andere Frisuren in unsere Richtung - da waren wir schon so was von fix weg!

Das Staunen der netten alten Frau kann ich nicht so positiv für uns werten. Wie schon gesagt, wir treffen sie öfters. Daher weiß ich auch, dass die wesentlich länger den Berg hoch braucht als 20 Minuten - sie läuft an 2 (!) Krücken.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Ladys-Night

Es gibt Dinge im Leben, die viel Fleiß erfordern. Manchmal wird man dafür mehr oder weniger gebührend gelobt, selten so, wie man es sich tief im Herzen wünscht, manchmal auch gar nicht. Es gibt aber noch die Option, einfach nur mit dem Ergebnis zufrieden zu sein und sich daran heimlich, still und leise zu erbauen. Diese bescheidene Variante ist wohl auch die Üblichste im Alltag und erfordert ein hohes Maß an Selbstsicherheit und eine gewisse Frustrationstoleranz.

Unsere teenagende Sprössin hat mit dem Umzug ins Häuschen auf`m Dorf an vielen Freiheiten dazugewonnen, die sie mittlerweile teilweise zu schätzen weiß. Naürlich gibt es Vorteile nur zum Preis der Nachteile und so oder so ähnlich lernt auch der Nachwuchs Prioritäten zu setzen.

Da ein paar Leute mehr (nennen wir sie zusammenfassend: Besuch) hier überhaupt nicht auffallen, wir nicht mehr ständig auf irgendwelche psychisch kranken und geistig umnachteten Nachbarn Rücksicht nehmen müssen, die eine Mietwohnung versehentlich für eine Urne halten und den Rest des Hauses für den Friedhof, und der Platz für Schlafgäste durchaus ohne größere Einschränkungen für uns Eltern möglich ist, lud unser Töchterchen zur zweiten Ladys-Night.

Die erste Auflage dieses erhebenden Ereignisses fand im März diesen Jahres statt. Die drei Mädels hatten sich ne Menge vorgenommen und absolvierten fast punktgenau den Ablaufplan. Die Krönung war der selbst gezimmerte Damen-Bollerwagen in Orange, beschriftet mit den Namen der Damen, bemalt mit Blümchen und Herzchen und gefüllt mit frischen Erdbeeren (wie frisch die unter dem Aspekt dieser Jahreszeit sein konnten, müssen wir nicht jetzt klären, ähäm!), nem Topf Schlagsahne und einer Flasche Sekt. Gezogen wurde des Unheils Vehikel namens "OLGA" am kunterbunten Springseil.

Wer jetzt schon lachen muß, dem schießen beim Anblick des Originals die Tränen beim Feiern waagerecht aus den Augen. Ich spare mir auch an dieser Stelle die Beschreibung des Bauvorganges - das würde echt den Rahmen sprengen. Nur soviel: der Damen-Bollerwagen wurde zum Männertag noch einmal auf die Straße bemüht und steht seit dem funktionstüchtig, aber arbeitslos auf`m Hof. Und jeder, der kommt und das Teil sieht, feixt vor sich hin.

Das kulturgeschwängerte Wochenende begann mit dem gemeisamen Blick in den monatlich für Unruhe sorgenden HipHop-Fashion-Victim-Mailorder (die gemeine Hausfrau unserer Region nennt den Splint im Auge des Verdieners schlicht: "n gaddalog für dä Kinner") unter "Ah", "Oh", "Kreisch" und "Will ich../Muss ich../auch haben wiiiiiiillll!".

Mir kräuseln sich die Fingernägel - dieses Ding - egal, ob englich oder deutsch, ja gut: sächssch- ist das absolute Heiligtum dieser meiner Meinung nach fehlgeleiteten Marken-Generation. Für nen Baseball-Hut, auf cool: "n Cap!", zahlt man da unglaubliche 30 bis 50 vor sich hin glänzende sauer verdiente und/oder gesparte €urönchen.. Diese unverschämten Halsabschneider tragen dann zur Krönung noch Namen, die sich wirklich nur jemand merken kann, dessen Festplatte die 30 Jahre-Frist noch nicht überstiegen hat. Ich glaube, dass wäre mal ein eigenes posting, s wird eh wieder viel mehr als ich eigentlich schreiben wollte, uff!

Ich hatte es wohl schon erwähnt, dass Sarah zwei Zimmer bewohnt - ein Schlafzimmer und ein -wie sie es nennt- Wohnzimmer. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass fast 40 qm für drei Mädels so wenig Platz sein kann! Mit Taschen, Beuteln, Beauty-cases und Freßpaketen wurden die Räume bezogen, in Beschlag genommen und zu neuem Leben erweckt. (Gut möglich, dass altes Leben nicht mehr aufwacht..)

Vergiß das Angebot sämtlicher Drogerie-Ketten! Wässerchen, Cremes, Salben, alles, was Haut, Haar, Nägel und weiß ich so werbungssuggeriert "braucht", fand sich hier in zwei Zimmern wieder. Mit dem Geld, was das ganze chemische und überflüssige Zeugs gekostet haben mag, könnten wir uns 10 neue Fenster einbauen und den Balkonausganng neu gestalten!

Die Krönung war: "Du sag mal, könntest du mir bitte mal ne Zahnbürste leihen?"
Wie ein Mondauto hab ich geguckt und gesagt, dass wir Zahnbürsten nicht verleihen, sondern verschenken. Da freute sich das Marken-Kind. Klar, wo bekommt man heut noch was geschenkt?!

Doch, sie hatten auch an uns gedacht, die lieben Kleinen. Sie haben uns auch ein "Lindt"-Pralinen-Osterhäschen mitgebracht. Was für eine süße Geste. Das Häschen konnte man aufmachen und dann so ganz viele Kleine naschen.. jammie!

Übrigens bin ich seit dem ereignisreichen Ladys-Night-Tag echt überzeugt davon, dass die wirklich keine Drogen nehmen. In dieser Dauerwolke hat Haschisch echt keine Chance! Und ich schwörs: die Flacons, Tübchen und Döschen waren zu dem Zeitpunkt noch zu!

Die Zeit bis zum Abend vertrieben sich die Mädels wie oben beschrieben und naschten so im Durchschnitt jede für sich nen "Lindt"-Pralinen-Kasten leer. Da ich wußte, was die zum Abendessen geplant hatten plus die Schlagsahne und Erdbeeren für Abends unterwegs, spürte und hörte ich ein ganz deutliches "blobb-blobb"- ich mußte fliehen! "blobb-blobb" ist das Geräusch und das Gefühl des sich neu formierenden und sich um die Hüften drapierenden Schwimmringes. Ich muß echt nur neben einer Kalorienbombe stehen und schon hat sich wieder ein neuer Ring gebildet. Nicht auszumalen, was passieren könnte, wenn mein Schweinehund nen tollwütigen Freßanfall bekäme.. Der Fluchreflex jedenfalls war ausgelöst und Mama fort (ob ich meinen Mann einfach so mitgezerrt hatte oder ob er gar freiwillig mitgekommen ist - beides wäre denkbar, wurde jedoch bis heute noch nicht aufgelöst!

Später am Abend trauten wir uns ins Häusl zurück. Die erste Lady, die wir im bewohnten Bereich antrafen, war grün im Gesicht. In so nem kleinen Bruchteil einer Sekunde ging die Gehäßigkeit mit mir durch und neiderfüllt schoß es mir durch den Kopf: "Wenn die schon ni fett werden von dem Zeug, dann wird`s n wenigstens übel davon, hähä!!" Ich bin eben auch nur eine Frau. Da plötzlich erkannte ich unter dem grünen Glibber mit klebrigen Sabbermäulchen (es war dann doch nur ein Naturprodukt: Honig!) unser KIND. Oh Schreck, oh Graus - gehts dir gut?

Die anderen zwei kamen uns freudestrahlend, versteckt hinter einer schlohweißen Anti-Pickel-Wellness-Maske und im feinen Schlafzwirn, entgegen. Ein wenig monströs wirkte die ganze Szenerie auch dadurch, dass aus dem Wohnzimmer die düsteren Klänge eines Horrorfilms in Teenager-Zimmer-Lautstärke drangen. Während sich die Damen bettfein machten, suchte ich fiebernd nach irgendwas Hochprozentigem, den ich mir erstmal doppelt in dreifacher Ausfertigung infiltrieren mußte.

Die fröhliche Runde brauchte etwa so lange im Bad bis das Zeugs bei mir zu wirken begann. Freudig berichteten sie uns wie sie ihren Tag und den Abend erlebt hatten. Ich fühlte eine angenehme Schwere, mein Hirn war leicht betäubt und irgendwie war das gesamte Geschehen so weit weg, dass man meinen konnte, dass es im Fernsehen stattfindet. Und das war auch gut so, denn ich realisierte da noch nicht, dass die tatsächlich mit dem beladenen Bollerwagen durch das Dorf krakeelt sind!

Als die erste Auflage der Ladys-Night vorbei war, waren alle glücklich und zufrieden, und ich gefühlte 10 Jahre älter. Nun war die zweite geplant. Ich bin ja keine Spielverderberin, also lasset die mädels zu uns kommen..

Sarahs Cousine, die gleichzeitig auch ihre Freundin ist und ihr Freund, Sarahs bester Kumpel und Schul-, Weg- und Leidensgefährte. Klingt nicht nur nach ner brisanten Mischung, isse auch.. hin und wieder. Er ist eigentlich bei allem mit dabei, wenn die Mädchen was machen. Und egal, ob es um Desperate Housewifes geht oder um "Flügeltampons", das erste Mal oder die Auswahl der Bademoden für diese Saison - er ist immer mit von der Partie und hat überhaupt gar kein Problem damit. Nein, er macht keinen schwulen Eindruck, eher im Gegenteil. S is n großer hübscher, sportlicher Kerl, sympathisch und auch sonst sehr "elternkompatibel".

Mit ihm jedenfalls saß ich von 16.30 bis 21.00 uhr aufm Balkon, nämlich exakt die Zeit, die die beiden Hühnchen brauchten, um sich im blockierten Badezimmer die Haare zu stylen! Da wir ja unser Häusl um- und ausbauen wollen bzw. dies schon tun, haben wir dummerweise auch die zweite Toilette wohl zu voreilig außer Betrieb gesetzt, zu blöd!

Als die frisch aufgelockten Fräuleins die Bildfläche außerhalb des Bades betraten, mußte man schon sagen: "WOW!" Doch Sarah war noch nicht so ganz fertig, deshalb mußte ich weitere 20 Minuten warten, um endlich aufs Klo gehen zu können. Sie mußte sich, nachdem sie sich um die ondulierte Lockenpracht der Cousine bemüht hatte, selbst erstmal ihre ca. 50 Lockenwickler aus dem Haar entfernen und das Ergebnis zurecht zupfen, fixieren und anschließend ausgiebig bewundern lassen... und Papa noch nen 10er aus`m Kreuze leiern.

ca. 21.30 Uhr verließen sie dann unser Hüttchen, um sich in der Naherholungs-Schänke im Tal ein Abendessen zu gönnen. Aufgebrezelt, schick geschminkt, toll gestylt, beton-gelockt und voller Elan marschierten sie los. Nicht dass ich sie loswerden wollte, aber jetzt endlich konnte ich aufs WC! S war fast schon ein geiles Erlebnis...

Die Teenies waren raus, ich hatte getan, was ich tun mußte und noch ein wenig aufgeräumt, legte mich zufrieden auf mein Sofa, kuschelte mich an mein Bärchen - krack, da ging unten dieTür, watz, das war die Wohnungstür! Es folgten stampfende, eilige Schritte und wieder watz und wieder krack, dann knatterte ein Moped davon. Mein Mann schmunzelte und drückte mich zurück aufs weiche Kissen. Dafür war ich ihm sehr dankbar, obwohl ich mich in solchen Momenten immer frage, woher er diese Ruhe nimmt. Frau darf ja wohl auch misstrauisch werden, oder?

Keine 20 Minuten waren vergangen, da knatterte das Moped wieder. Es dauerte noch ein paar wenige Augenblicke, da kamen meine zwei Grazien errötet, aus der Puste, von der Rolle, genervt und kontrolliert fassungslos (das lag wohl eher an dem ewig langen steilen Berg zwischen dem Zielort und unserem Häusl- da powerd man sich gut aus, hihi) ins Wohnzimmer gestapft. Sie hatten sich noch nicht entschieden, ob sie lachen oder zornig sein wollen: "Die doofe Kneipe macht um 21.00 Uhr die Küche zu! Da war kein Mensch mehr!" Als dann noch der Freund hinter den beiden auftauchte, der, wie sie erklärten, derweil in der Stadt drei Döner besorgt hatte, konnten wir uns vor Lachen nur noch die Bäuche halten!

Die haben den armen Kerl allen Ernstes joggender Weise diesen wirklich fiesen Berg hinauf geschickt, damit der sich aufs Moped schwingen und Döner in der Stadt besorgen kann. In der Zwischenzeit sind die beiden Ladys gemütlich zurückspaziert. Und die einzige Sorge des Freundes war, zeitgleich mit den Mädels anzukommen - sooo süüüüß!

Die beiden Hair-Style-Models (so sahen sie ohne jede Übertreibung echt aus) haben fast fünf Stunden lang so hart an sich gearbeitet - und wofür?

Ja, genau: um sich so richtig wohl und gut zu fühlen in bescheidener Demut.

UND für das Lob von den zwei Alten auf`m Sofa!

Ja, Mama!

Vorgestern war mein fleißiger (Nicht-) Gatte damit beschäftigt, die alte, völlig verrostete Pumpe auszubauen, zu reinigen, um sie anschließend in ihre Bestandteile zerlegen, überprüfen und gegebenenfalls reparieren zu können, damit sie irgendwann einmal wieder ihren Dienst wieder antreten könnte.

Der Leser lasse sich an dieser Stelle bitte nicht täuschen: diese Auflistung ist zwar schnell gelesen, jedoch die Ausführungen handwerklicherseits sind wesentlich zeitintensiver und nervtötender als meine Schachtelsätze.

Zu besagter Pumpe gehört noch ein Brunnen. Dieser dürfte so um die 15 Meter tief sein und bietet, ausgeleuchtet oder nicht, dem Neugierigen einen faszinierenden Blick wie in eine andere Welt. Da die Zuläufe ohnehin komplett erneuert werden müssen, kann mann ja versuchen, das Herzstück zur kostenlosen Wasserversorung wieder in Gang zu setzen. Da scheut er keine Mühen, keinen Schweiß und schon gar keinen Dreck.

Irgendwann saß mein Kaychen dann im Laufe des Abends wieder aufm Sofa. Er rieb sich die Augen - och, so müde..? Wir besprachen noch einige Dinge für den nächsten Tag und wollten fix ins Bettchen - der Tag war hart.

Es ist allgemein bekannt, dass Männer zuweilen doch länger das Bad besiedeln als ihre Frau(en) oder Töchter - aber abends, nach fast ner Stunde, kaum hörbare Geräusche..? Natürlich will frau wissen, was da vor sich geht! Zugeben muß ich, dass ich ein anderes Bild erwartet hatte, meinen Mann vor dem Spiegel zu sehen, wie er sich die Augen reibt, befremdete mich doch ein wenig.

Er rechtfertigte sich, dass er was im Auge habe. Klar, ich guck da mal nach... 2 Probleme galt es zu überwinden für den Sichttest: er ist einen Kopf größer als ich - er setzt sich deswegen aber nicht auf den Wannenrand, sondern sieht so von oben zu mir runter - mir tut das Genick jetzt noch weh! Damit trat gleichzeitig das zweite Problem auf: er verdeckte mit dieser Pose auch noch das ohnehin kaum vorhandene Licht. Eine Drehung brachte es auch nicht; ich hasse Sparlampen, die können echt nicht gut sein für die Augen!

Zu sehen war unter den Umständen nix. Die Möglichkeit einer Augenspülung lehnte er rigoros ab, dafür wischte er sich mit Tempo und/oder Wattestäbchen im Auge rum. Beim Hingucken liefen mir schon die Tränen... Irgendwann kapitulierte er und hörte auf die Vernunft seiner Frau... Der Körper reinigt sich selbst. Und wenn das, was er im Auge hat, über Nacht nicht ausgeschwemmt wurde, kann er ja immer noch zum Augenarzt seines Vertrauens begeben.

Am nächsten Morgen hatte er sich so still aufgemacht, dass ich erst aufwachte als die Haustür zuflog (das funktioniert nicht leise, die klemmt so doof, und wenn die nicht laut zu geht, dann isse auch nicht zu, im Ernst!). Im Laufe des Tage telefonierten wir und er meinte, er wäre unterwegs zum Augenarzt. Was? Freiwillig?! Ohoh.. Danach SMS: "Kopf ab, Auge heil!" - ich war beruhigt, bis ich ihn dann interviewte:

Mein armes Bärchen hatte direkt auf bzw. in der Pupille nen Metallspan stecken! brr, schon die Vorstellung - ich wollte die Einzelheiten dann doch nicht ganz so detailiert hören, weil ich das dann immer richtig körperlich miterlebe.. er hat noch antibiotische Augentropfen mitbekommen, infektionsvorbeugend, und hat sich über den Preis von 17 Euro für nen Fingerhut voll Inhalt mächtig aufgeblubbert... Objektive Argumente und die Beschreibung der persönlichen Apokalypse meinerseits hatten gegen die Kaufsumme nicht wirklich eine Chance.

Als wir dann im Bett lagen, fragte ich ihn dann, ob er seine Augentropfen schon genommen hat. Brav antwortete er: "Ja", erweiterte diesen Satz jedoch um ein: "Mama!"

Ich liess das kommentarlos stehen und als ich wieder genügend Luft bekam, wiederholte ich den kompletten Satz (grammatikalisch betrachtet war es noch nicht mal einer!), woraufhin wir uns vor Lachen kringelten.

Jetzt sitze ich hier am Rechner, lasse mir das "Ja, Mama!" noch einmal durch meine Hirnwindungen sausen:

Vor nicht allzu langer Zeit entdeckte ich meine ersten Silberfädchen - meine Frisösin meinte fast überzeugt, s wär blond! Dafür hat sie ein bißchen mehr Trinkgeld bekommen.

"Ja, Mama!" Wie gesagt: leicht übergewichtig, mit Schlabberhosen, Leiershirt, Biogurken, zwischen Rechner und Herd (Töchterchen hat Hunger, wenn sie aus der Schule kommt), mit vorgebundenem Wischtuch und Lockenwicklern auf`m Dätz ...

Im Kopf hämmerts: "Ja. Mama!" und ich denke: "hmmh..."

Dienstag, 20. Mai 2008

Fest-, Klar- und Abbestellung

Ich möchte nur mal kurz auf die Kommentare von Daniel und seiner Frau Sylvia (live-in-Ghana) eingehen, weil ich glaube, dass es auf Grund der Äußerungen zu Missverständnissen kommen könnte. Und da wir nicht in Afrifa, sondern in F***land leben, beuge ich liebe vor...



Sylvia ("... nur über meine verrottete Leiche...") und ich kennen uns schon von klein auf. Unsere Mütter waren Arbeitskolleginnen, was im Osten damals so viel bedeutete, dass sie Freundinnen waren. Über die Jahre festigte sich eine Freundschaft, die mit zunehmendem Alter auch enger wurde. Zusammen hatten wir viel Spaß, aber auch ne Menge geschafft. Gemeinsam waren wir unschlagbar, vor allem wenn es darum ging, sackgesichter zu deprimieren..



Daniel (der an "Versprechen" erinnert) und mein "Bäggor" kennen sich ebenfalls schon Ewigkeiten, haben in der Schulzeit viel Mist miteinander gebaut, und gemeinsam sind sie unausstehlich. Die beiden haben aber eine Weile auf einander verzichten müssen, da Daniels Eltern per Ausreise noch vor der "Wende" mit weniger Sack und Pack, dafür aber mit Kind(ern) und Kegel, die DDR verlassen hatten. Mit dem Mauerfall wurde das zarte Band der Männerfreundschaft neu gestrafft und das Schicksal nahm seinen Lauf.



So trug es sich denn also zu, dass sich unsere jeweiligen Freunde über uns kennen lernten. Für Sylvi war es wohl die Liebe auf den ersten Blick, Daniel brauchte da etwas länger... Eine Silvesterparty (in unserer alten Straße) vor etlichen Jahren stand, wie wir später resümierten, unter keinem so guten Stern. Jeder der damaligen Gäste hatte im ersten Quartal des neuen Jahres so richtig tief ins Klo gegriffen und auch über das Jahr verteilt gab es bei jedem wirklich fiese Katastrophen (auch bei uns).


Heute noch machen wir unsere bösen Witze über das damals so schlechte Karma. Das war wohl auch der Anlass dafür, dass wir Silvester heute so ein wenig traditioneller begehen, z.B. mit Knallern und Blei gießen... bzw. am Vortag den Jahreswechsel feiern und am eigentlichen Sivester nur den genannten Gram in aufgeweckter Runde bis zum Morgengrauen absolvieren... Wir tun wirklich alles, um nicht noch einmal ein solch intensives Pech-Jahr durchleben zu müssen! Unsere Witze beziehen sich dabei gern auf Daniel und Sylivia - bis heute wissen alle damals Beteiligten nicht, ob es Glück oder Pech war, dass die beiden an diesem Tag zusammen kamen.

Einige Jahre zuvor, es war einer der ersten Besuche Daniels im guten alten Osten, 1991 war unsere Tochter gerade mal ein paar Wochen auf der Welt. Mein mütterlicher Beschützer-Instinkt wehrte sich heftig als nur der Gedanke aufkam, dass er unser Mäuschen in seine damals noch ziehmlich deppischen Hände nehmen und somit persönlichen Kontakt mit ihr aufnehmen würde..;_)) Zeigefinger heb, heftig schwenk und laut keif: ich hab gewußt, dass das schief geht!

Die meisten Männer halten sich bekanntlich für das Sahnehäubchen der göttlichen Schöpfung, und wenn sie dann noch die Geburt des Kindes ihres Leib- und Busenkumpels feiern, dann feiern sie eigentlich sich selbst, d.h. die Fruchtbarkeit ihrer Lenden! Sie berauschen sich an Alkoholika, Nikotin und Selbstlob, prahlen mit ihrer Männlichkeit und - das aller Schlimmste - sie schmieden Pläne!

Unsere Tochter war wie gesagt erst ein paar Wochen alt als die beiden Männer ihre Häupter reckten und Daniel meinen Mann um die Hand seiner Tochter bat sobald sie ihren 18. Geburtstag feiert. Nebenbei bemerkt: wir sind weder religös, noch gehören wir irgendeiner Sekte an, wir glauben auch nicht an die vollkommene Erfüllung der Frau durch eine Heirat, brr! Und anstatt sich schützend vor sein Kind zu stellen und zu schreien: "Spinnst du?!", platzt meinem Liebchen doch vor lauter Stolz die Vaterbrust und er willigt begeistert ein - Hand drauf. Während der verhängnisvollen Ereignisse schlief ich ahnungslos mit Sarah im Nebenzimmer...

Irgendwann wurde auch ich über dieses Abkommen informiert und jeder kann sich vorstellen, dass ich aus allen Wolken gefallen bin. Abgesehen von Daniel und seinem astronomischen Alter (im Verhältnis zu unserer Tochter sowieso), fand ich die Vorstellung, dass mein Augensternchen ins Land der Bayern verhökert werden sollte, vollkommen abnorm! Ein alter Bundeswehr-Greis mit Rücken- (und vielen anderen) Leiden und einer so jungen Frau auf erzkatholischem Terrain (noch dazu mit unserer offenen Erziehung gerüstet) inmitten von Menschen, die sie akustisch und auch so nicht verstehen kann, wo ständig irgendwelche Volksfeste und Aufmärsche von Jagdvereinen, Schuhplattlern und Holzfällern veranstaltet werden, untermalt mit Blasmusik, Taktklatschen und Grunzlauten! Da häng`mir doch einer ne Knoblauchkette um den Hals! Das tut man keinem Menschen an, den man respektiert und schon gar nicht dem, den man liebt!

So blöd wie das jetzt klingen mag: anfangs hab ich drüber gelacht; später schwante mir aber, dass die beiden das ernst meinen könnten - seit dem grüble ich, wie Kay aus der Nummer wieder rauskommen könnte ohne sein Gesicht zu verlieren. (Was Sarah angeht: die kann sich gut zur Wehr setzten. Außerdem hat Mama auch noch jede Menge Reserven!). Verloren haben sie eh alle beide - mit so nem Deal! Wilhelm Busch drückt passend aus, worauf ich hoffte: "Ein, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit, wir eilen mit."

Der alte Kamerad (Daniel) hat schon so manches Kreuz durch Bayern schleppen müssen. Das Leben ging nicht spurlos an ihm vorbei - meine Freundin aber auch nicht.

Nie wieder wollte er heiraten - meine Freundin trägt seit ein paar Jahren mit Stolz und Recht seinen Namen.

Und "Kinder kosten ja eh nur Geld, machen Arbeit und vorzeitigen Haarausfall" - für seinen Sohn jibbit immer noch ne Mark, n Stündchen Zeit und Schmusekurs; um die beiden anderen Söhne seiner Frau/meiner Freundin kümmert er sich auch als wären es seine eigenen...

"Wer braucht schon Weiber?!" Bleibt sie mal ne halbe Stunde länger als verabredet verschwunden, bringt sie das von ihm beauftragte SEK zurück.

"Bin ich froh, wenn ich meine Ruh`hab!" Ja, aber nur, damit er sie mit H.d.g.d.l.- SMS`n und "Laß-mich-bitte-nie-wieder-so-lange-alleine" Mails bombardieren kann...

Dämmerts schon?

Im Laufe eines einzigen Lebens kippen so viele Wünsche, Ansprüche, Prinzipien und Ideale mir nichts, dir nichts um, manche verschwinden, manche werden teilweise ersetzt durch neue oder sie werden auch irgendwann einfach nur zu lästig.

Lieber Daniel, egal wie jung oder alt eine Frau ist - für einen Mann wird sie immer anstrengend sein. Im Laufe eines Lebens lernt der gewillte Mann, Mittel und Wege zu finden, um das heil zu überstehen. Glaub mir, du willst nicht noch einmal von vorn anfangen - und schon gar nicht mit einer so jungen Frau, die mir so ähnlich ist!

Außerdem gibt es in "Weiberfreundschaften" einen Ehrenkodex, was die jeweiligen Partnerbeziehungen anbelangt. Auch wenn`s für männliche Logik zu wirr erscheint: der Kodex schließt die Töchter ein. Dieser gilt auch noch, wenn eine von beiden schon von den Würmern unterirdischerseits in ihre urstöfflichen, materiellen Bestandteile zerlegt wird. Denke bitte nicht, dass ich dir das jetzt erklären werde. Das macht schön deine Frau, sicherlich ausgesprochen gern.

PS: Falls du für diese und kommende Nächte ein Dach über`m Kopf brauchen solltest - wir hätten da noch nen Keller...

Freitag, 16. Mai 2008

Aufwand für`s Abkacken

Wenn man die jungen Menschen heute so sieht, ungezwungen, fröhlich, leicht und scheinbar unbesorgt, dann wird`s schon auch mal schwer ums betagte Herzl. In manchen Situationen erinnert man sich an die eigene Jugend, vorwiegend an die schönen Erlebnisse. Hin und wieder entfleucht einem ein melancholischer Seufzer: "Ich möchte auch noch einmal soooo jung sein!".

In diesen Momenten sollte dem Leichtsinnigen so eine Art "back-to-teenage-time--feel it!"-Beamer die Realität wieder vor die verklärten Augen führen. Mit einer teenagenden Tochter weiß ich auch genau, wovon ich rede bzw. worüber ich schreibe. So manche Ereignisse aus der Vergangenheit lassen eine gestandene Frau in den Dreißigern auch heute noch mehr oder weniger intensiv erröten. Was gab es da an Peinlichkeiten! Ich für meinen Teil bin froh, dass ich das hinter mir habe.

Nur ein Beispiel: (Achtung: das dauert jetzt länger!)

Freitags geht Sarah erst später zur Schule. Meistens schläft sie bis kurz vor knapp und dann wirds herktisch. Aber neulich stand sie früh bei Zeiten auf, im Morgengrauen für ihre Verhältnisse, verschwand im Bad und blieb dort ganze Ewigkeiten. Allmählich, so nach ca. ein einhalb Stunden konnte ich nicht anders. Ich hatte Kaffe getrunken, und der forderte jetzt sein Recht. Ich wagte mich in die Höhle der Löwin, natürlich mit vorheriger, äußerst sensibler, akkustischer Anmeldung: "Klopf, klopf, ... darf ich bitte mal rein ins Bad?"

Meine Tochter, die Mähne auf Lockenwickler gedreht, was alleine schon fast ne Stunde gedauert haben muß!, das Gesicht sehr nett geschminkt, die Fingernägel kunterbunt aufpoliert, sieht mich an wie ein ekliges Insekt und stöhnt genervt: "Man, nie hat man mal seine Ruhe!" Ich verkneife mir jeden Kommentar, steuere zielstrebig auf das Örtchen meiner Wünsche zu und könnte heulen.

Das Bad wurde gestern mittels Großputzaktion bis in den kleinsten Winkel von mir eigenhändig gecleant und desinfiziert. Der strahlende Glanz, der frische Duft der chemischen Frühlingsbrise und die stolz vor sich hin blitzenden Spiegel und Fenster waren doch tatsächlich nur noch eine schöne Erinnerung. Was war passiert? Die Erklärung ist einfach:

Unser Augensternchen hat sich eine ausgiebige Haarwäsche mit anschließendem Duschbad gegönnt. Die Wand- und Bodenfliesen sind gesprenkelt mit Seifenschaum, alles tropft und trieft. Die Rester, die eine schwarze Haartönung hinterläßt, erinnert an Russ. Wie man dem Anblick der Badewanne entnehmen kann, hat sie sich auch rasiert und die Fuß- und Fingernägel geschnitten. Das Wasser in der Wanne wird von Badeutensilien und Haarbüscheln am Abfließen gehindert... Spiegel und Fenster sind vom Wasserdampf angelaufen... Ich bin der Ohnmacht doch sehr nahe, was mein Sproß zwar bemerkt, sie jedoch nicht aus der Ruhe bringen kann.

Vorwurfsvoll sagt sie: "Du mußt ja auch unbedingt jetzt reinkommen... Außerdem räume ich dann sowieso alles noch weg, keine Sorge. " Mit Blick auf die Uhr konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, ob sie heute noch in die Schule muß oder erst nach dem Wochenende. Dafür ernetete ich nen giftigen Blick und ein beinahe hyperventilierendes herzhaftes Schnauben.

Mein eigentliches Vorhaben, nämlich das Entleeren meiner prall gefüllten Blase, mußte ich dann doch noch verschieben, weil ich die Toilette unter einem Berg von nassen Handtüchern, Kämmen und Bürsten, Wäsche und Kosmetikartikeln nicht finden konnte. Praktisch veranlagt, wie ich nun mal bin, wollte ich alles auf einmal ansacken und in eine halbwegs noch trockene Ecke verlagern. Meine Hände hatten den Wäscheberg noch nicht ganz berührt, da plötzlich ging ein Mark erschütternder Schrei durch das Bad: "Nee, um Gottes Willen - nichts anfassen!" Ich stand da wie vom Blitz getroffen, völlig paralysiert, erschrocken, schockiert - was kommt jetzt?!

Fassungslos, mein Herz noch immer am Rasen, lauschte ich ihrer Erklärung, dass der Haufen kein Haufen, sondern ein aufgebautes System sei, dass ich ja nicht durcheinander bringen dürfte, weil sie sich sonst totsuchen würde! Aha, System also. Ich stellte ihr ein Ultimatum von ca. 3 Sekunden, damit ich endlich das tun könnte, weshalb ich rein gekommen bin. Um sie zu motivieren betonte ich auch: "Je schneller ich fertig bin, desto fixer haste hier wieder deine Ruhe, kannst dich fertig machen und aufräumen!"

Die restliche Zeit im Bad verbrachte ich mit geschlossenen Augen und war ganz schnell wieder weg. Nach Ewigkeiten, in der Zwischenzeit hatte ich den Geschirrspüler ausgeräumt und neu bestückt, die Betten gemacht, Kleinkram weggeräumt, ein Zigarettchen geraucht, den Müll rausgetragen und meine E-mails abgerufen, kam Sarah dann aus dem Bad. Hinter ihr eine Wolke wohlriechender Düfte von Shampoo, Haarspülung, Haarfestiger, Haarwax, Duschbad, Körperlotion, Parfüm...

Ich zwang mich dazu, ja nicht das Badezimmer zu betreten! Meine Neugierde, ob sie die Trümmer schon beseitigt hatte, hielt sich wahrlich in Grenzen - also kümmerte ich mich derweil um meine Pflanzen. Wieviel Zeit vergangen war, keine Ahnung, es war aber nicht nur eine Stunde... stand meine Tochter ordentlich aufgebrezelt und gestylt vor mir, drehte sich gut gelaunt dreimal um die eigene Achse, ginst: "Na, wie findest du`s?`"

Wow, sah mein Kind toll aus! Die Mähne aufgelockt, kein Strähnchen lag da zufällig irgendwo, ein tolles Make up, übereinstimmend mit dem passenden Outfit und den Fingernägeln - nee, echt Top! Wenn man nicht weiß, wer alles welche Opfer für so ein perfektes Aussehen bringen mußte, gibt es die volle Punktzahl.

Jeder, der Teenager kennt, weiß auch, dass ihr Tun oder Lassen nicht immer einen speziellen Grund braucht. Und auch jeder kennt die Antworten, die die Gören geben, wenn sie keine Lust haben zu reden oder was zu erklären... Das Einfachste ist: hinter derartigem Aufwand vermutet frau ganz selbstverständlich einen Schwarm oder die ganz große Liebe. Ich nicht (mehr)!

Allerdings gewann die Neugier dann doch die Oberhand und so fragte ich sie mutig nach dem Sinn des Aufwandes. Fast schon hätte ich es bereut, denn ihre so feierlich strahlende Zufriedenheit schien sich in der Säure der Tatsachen aufzulösen... Sie sah mich an, gab ihrem Körper eine gewisse Spannung, warf theatralisch und etwas trotzig den Kopf in den Nacken und sagte betont zickig mit Blick in den Spiegel: "Heut ist in Musik Liedkontrolle. Und wenn ich schon vor der ganzen Klasse abkack`, dann will ich wenigstens gut aussehen dabei!"

Was bin ich stolz auf mein Goldkind!

Als sie dann zur Tür raus war, ich schwitzend und zähneknirschend mein verwüstetes Bad wieder in Ordnung brachte, dachte ich so an unseren Musikunterricht.

Unser Musiklehrer in der Oberstufe war ein cooler Typ, der unsere kläglichen Sangesversuche auf dem Klavier schwitzend und stöhnend begleitete. Speziell bei einem unserer Jungs machte er sich immer den Spaß, ihn aufzurufen und die Wartezeit (Der Weg von der vorletzten Bank bis vor zum Lehrer war wie der Gang zur eigenen Hinrichtung! Das dauerte manchmal länger als der Vortrag des doofen Liedes..) mit dem permanenten Anschlagen des hohen C`s mit dem Hinweis: " Und bitte denken Sie daran - das Lied hat eine Melodie!" zu überbrücken. Klar, wir haben uns alle köstlich amüsiert. Insgeheim war aber jeder froh und glücklich, dass der Lehrer das nur bei ihm getan hat..

Liedkontrolle war so das Allerschlimmste, was einem passieren konnte - egal in welchem Alter, doch je älter man wurde, desto bewußter wurde man sich der Peinlichkeit. Das Gefühl, komplett nackt vor der Klasse zu stehen und jeder zeigt mit dem Finger auf dich, kennen wohl alle. Leistungskontrollen im Sportunterricht (das Mysterium Körper in diesem Alter noch voll zur Schau gestellt!) und Gedichte ansagen - die drei erniedrigendsten, sich ständig bis zum Schulabschluss wiederholenden Entwürdigungen.

Schockiert über die Tatsache, dass es diese drei Gemeinheiten auch heute noch in der Schule gibt, frage ich mich: Wo, um alles in der Welt, ist Amnesty international?!

Donnerstag, 15. Mai 2008

...wie Flöhe im Pelz

Darüber kann ich mich ärgern:

gerade wenn das Shampoo schaumig im Haar seinen wohligen Duft verbreitet, klingelt das Telefon!

Gut, saut frau eben ein Handtuch mehr ein, schließlich trocknet sie sich ja das frisch gewaschene Gefussel aufm Kopf nicht mit nem Tuch ab, in dem noch Shampoo-Rester kleben! Mit dem provisorischen Turban und seifigen, glibbrigen Fingern gehts zum Telefon, s könnte ja was Wichtiges sein.

Der erste Versuch, es mit nur mit Hilfe der Fingernägel zu bedienen, schlägt meist fehl, also saut sie auch das noch ein. Gut, ein mobiles Telefon könnte auch im Bad liegen... Aber doch bitte nicht beim Haare waschen! Wer denkt da an sowas?!

Die Nummer im Display verrät nix außer "secret". Da schwillt mir schon der Hals. Dann begrüße ich den Teilnehmer, der seine Nummer nicht verraten möchte und erhalte so 5 Sekunden später grußlos die Ansage vom Band, dass ich mich leider in der Warteschleife befinde!

Ich frage mich, warum mich eine Warteschleife anrufender Weise belästigt, um mir mitzuteilen, dass ich mich dort befinde ohne mich jemals da eingereiht zu haben?!

Und überhaupt: eine Warteschleife ist eine Einrichtung zur Aufrechterhaltung von Kontakten, weil die vorhandenen Kapazitäten gerade überlastet sind. Wenn Warteschleifen dann ebenfalls niemanden mehr annehmen, weil das Limit erreicht ist, kommt entweder eine Ansage, dass der Teilnehmer später noch einen Versuch unternehmen soll oder es ertönt das berühmte "Besetzt"-Zeichen. Welche Warteschleife ruft mich zu Hause an?! (Ich weiß es wirklich nicht, weil ich immer gleich wieder wütend auflege.)

Dem nicht genug - die melden sich meist zwei Minuten später noch einmal mit der gleichen Mitteilung! Das ist dann meist der Moment, in dem frau den Hörer gecleant hat und sich gerade die Haare ausspült... Die sind echt wie Flöhe im Pelz - keiner braucht sie, aber es gibt sie, und es werden immer mehr. Wie sonst ist es zu erklären, dass die bis zu 15 mal täglich und auch noch am Wochenende nerven?

Falls das mal jemand aus der Warteschleife lesen sollte, hier ein Hinweis: auch wenn es schade ist um das Papier - schreibt Briefe! Die hole ich vor oder nach dem Haare waschen aus dem Kasten und versenke sie auf dem Rückweg ins Haus auch gleich fix in der Papiertonne.

Und bitte ruft nicht mehr bei mir an!

Dor Schmied

Unser Dorf, in dem wir jetzt wohnen, befindet sich in unmittelbarer Nähe eines Naherholungsgebietes. Dieses ist eine Idylle im Tal, an einem schönen Fluß mit einer märchenhaften waldigen Umgebung. Außer (Erlebnis-) campen, wandern, baden, Boot und Schiffchen fahren kann man da noch viele andere Dinge tun.

Über Pfingsten war da wieder ganz schön Betrieb. Auf dem Zeltplaz fiel kaum mehr eine Nadel zu Boden, die Gastronomen hatten jede Menge zu tun und auf den Wander- und Wasserwegen kam es wieder zu etlichen Staus.

Manchmal verirren sich durchaus auch ein paar Touristen ins Dorf. Sie bestaunen die liebevoll gestalteten Gärtchen und die dazugehörigen Häuschen, freuen sich über die netten Menschen, denen sie hier begegnen und halten auch Ausschau nach Sehenswürdigkeiten. Manch einer vermutet wirklich hinter jeder Ecke einen Souvenierladen oder eine Schauwerkstatt.

So auch an Pfingsten. In der abendlichen Dämmerung empfand mein fleißiges Männchen den Drang, alte Dielennägel so aufzuhübschen, dass man sie wieder verwenden kann. Die Herkunft der besagten Teile ist schnell erklärt: wir arbeiten derzeit am Ausbau des Dachgeschosses. U.a. haben wir dort die Dielung aufgemacht, um zu sehen, ob die bauliche Substanz den neuen Anforderungen Stand halten kann. Details langweilen, also nur so viel: es waren viele Nägel übrig.

Also richtete sich mein "Bäggor" in der alten Backstube seinen Arbeitsplatz ein: Werkbank, Metallblock als Unterlage und einen Hammer. Was soll ich sagen? Es folgte ein lang anhaltendes "pling pling pling", mal lauter, mal leiser, aber doch sehr ausdauernd und durch das halbe Dorf schallend.

Ich nutzte diese Zeit, indem ich mich mit einem schönen Buch auf den Balkon kuschelte. Es dauerte auch nicht lange, da hörte ich zwischen dem "pling pling" und dem Zwitschern der Vögel ein paar Wortfetzen. Meinen Hals brauchte ich nicht recken, es waren Touristen! "Nu gugge, da is scha ne sieße Mietzeäää!" Alles klar, kannst weiter lesen.

Da vernahm ich laut und deutlich:

Sie: "Ar, horsch emma, da kloppts scha..!"

Keine Schritte mehr zu hören - sie waren wohl stehen geblieben.

Er: "Na so späde nuch am hämmorn? Wär weeß, womid der färtsch wärn muss."

Sie: "Du, das is bästimmd änne Schmiedä!"

Wieder: Stille und "plingpling"

Er: "S gönndä sein."

Sie: "Du, wenn`s da änne Schmiehde gibbd, da miß mor morschn noch emma midm Garle und dor Gredl hergumm. Da gämmor bestimmt emma zuguggn un was koofn."

Er: "Kämmor machn, ar gekooft wird nischt!"

Mein armes Kaychen, jetzt isser auch noch der Schmied;-( und gekooft wird och nischt!

Verbibbsch noch eens..

3 x Doof und bitte zahlen!

Treffe ich doch gestern in der Stadt die Cousine meines Mannes, und zwar in einem Laden, der sich mit Geiz brüstet. Also der mit dem "echten" Schotten im Schaufenster... Mich würde mal interessieren, ob der gar was drunter trägt.. Ob er vielleicht 3 Unterhosen anhat, weil er
keine Einzelne seiner Wahl käuflich erwerben konnte?!

Wie ich darauf komme?

Ich war mit meiner befreundeten Kollegin auf Schnäppchenjagd in diesem Landen. Wir suchten ein paar Dinge für die Arbeit. Bei der Gelegenheit nimmt man dann auch noch schnell ein wenig Krims und Krams mit, was man zu Hause eben noch fix braucht.

Da lag z.B. Zahnpasta - zwei verschiedene Ausführungen der gleichen Marke. Einzeln lag der Preis bei 55 Cent die Tube, für zwei 1 €! Ja, wer schnappt da nicht zu? Ich nahm mir also von jeder der beiden angebotenen Pasten der gleichen Marke jeweils eine.

Beim Katzenfutter war es ähnlich. Dort stand das Angebot: 3 Stück für 1 €! Auch hier lagen vom selben Hersteller drei verschiedene Sorten. Wie auch mit der Zahnpasta, nahm ich mir von jeder Sorte eine Packung.

Solche Gelegenheiten nutze ich gern, um neue Produkte auszuprobieren. Das finde ich jedenfalls dem Kunden gegenüber wesentlich fairer als Probepackungen für 99 cent, die man früher kostenlos obendrauf bekam.

Bei einer bekannten Drogerie-Kette gibt es beispielsweise Shampoo-Proben (15 ml) für 99 Cent. Wenn man kurze Haare und nen Bürojob hat und zusätzlich täglich sein Haar wäscht, dann reicht man zwei mal hin mit so nem Pröbchen. Kaufe ich mir das Shampoo (250 ml) für 1,99 € jedoch in der Flasche, reiche ich ca. 15 bis 20 mal hin. Der Sparfuchs würde jetzt rechnen, doch die Mühe muß ich mir nicht machen.

Doch zurück in den besagten Laden. Wir näherten uns gerade der Kasse als ich schon ein herzhaftes "Hallo!" vernahm. Die Cousine meines Mannes stand mit ihrer kleinen Tochter an der Kasse und diskutierte mit der Verkäuferin. Zwischendurch gabs mal noch fix n Begüßungskußili für jeden und ein "Wie gehts?", dann diskutierte sie weiter.

Während wir unsere Waren nach dienstlich und privat aufs Band sortierten, fragte mich Cousinchen, ob ich zwei Notenhefte brauchen könnte. Ich stutzte, dachte, sie will mich veralbern und sagte: "Zwei nicht, aber drei!" Das war ernsthaft im Scherz. Sie sah mich an wie ne Autohupe und meinte enttäuscht: "Dann bleibt ja nüscht mehr für mich. Nee, das geht so ni!"

Nach einem kurzen Austausch prägnanter Informationen kam heraus: Sie wollte in dem Laden ein Notenheft für ihre Tochter kaufen. Leider hatte sie die Rechnung ohne die Geizlinge gemacht: denn dort bekommt sie NUR 3 Hefte! Abgesehen davon, dass sie wirklich nur ein einziges Heft benötigt, ist es auch ökologisch nicht wirklich korrekt. Fassungslos starrte ich ihr hinterher, wie sie nachdenklich aber entschlossen den Laden verliess, sah die Verkäuferin auffordernd an - ich hielt es noch immer für einen Witz.

Doch es war ernsthaft ernst gemeint. Notenhefte gibt es nur im 3er-Pack, auch wenn nur eines benötigt wird und die anderen beiden in der Papiermülltonne landen. So rechnet doch aber kein Schotte! Der Laden hat jetzt -zumindest wenn es um Notenhefte geht- eine Kundin weniger. Ich traf sie etwas später. Sie kam gerade aus dem Schreibwarenladen, hielt das Notenheft wie eine Trophäe winkend nach oben (ich war auf der anderen Straßenseite und so präsentiert konnte ich es besser sehen) und rief: "Ich habs jetzt. War sogar noch billiger!"

Da freut man sich doch richtig mit. Leider hatte ich keine Zeit ihr zu erzählen, dass ich die beiden verschiedenen Sorten Zahnpasta der gleichen Marke für 1 € dann doch wieder umtauschen mußte, sonst hätte ich 10 Cent mehr bezahlt. So habe ich jetzt zwei gleiche Sorten Zahnpasta und sehe es nicht ein, die andere auch nur noch anzusehen. Ich fühle mich da als Kundin vorgeführt. Bedauerlicherweise brauchten wir zu Hause dringend diesen Artikel, sonst hätte ich es bleiben lassen... Es geht mir auch nicht um die 10 Cent. Ihre Majestät, die Kundin, fühlt sich gelackmeiert und für doof erklärt.

Die Verkäuferin war natürlich und selbstverständlich nicht wirklich begeistert von unserer Rücktausch-Aktion. Meine befreundete Kollegin hatte nämlich auch ein paar dieser Zahnpasten für sich im Körbchen... vorsichtshalber noch für die Kinder (das sind 2 Familien). Wir haben die Verkäuferin schon etwas fassungslos gefragt, worin der Sinn besteht, weil es echt keinen Sinn macht. Die Ärmste (ich kann mir nur vorstellen, dass sie es nicht besser wußte) sagte: "Das geht aber nur so. Entweder die Sorte oder die andere.. der Hersteller spielt da keine Rolle. Und dass die alle zusammen in einem Regal durcheinander liegen - auch nicht! "

Na gut, mit der Zahnpasta ist jetzt erst einmal Monokultur angesagt bis sie aufgebraucht ist. Was das Katzenfutter angeht, habe ich doch tatsächlich ohne jede Diskussion 3 verschiedene Sorten der gleichen Marke für 1 € durch die Kasse bekommen! Vielleicht hat die komplett entnervte Verkäuferin auch nur keine Lust mehr gehabt, uns alles noch einmal zu erklären und die Waren umzutauschen.

Meinem Katerchen hats auf jeden Fall geschmeckt. Frauchen hat ihre Theorie wieder bestätigt bekommen: Geiz ist nicht geil und Schotten können das Sparen nicht erfunden haben.

Dienstag, 13. Mai 2008

Das sind die Neuen im Dorf - auf dörfisch

Mein Mann ist ein gern gesehener Typ speziell bei Frauen. Um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin nicht eifersüchtig, wir leben keine offene Beziehung und so gelegentlich bin ich doch recht stolz auf die eine oder andere mehr oder weniger demonstrierte Wertschätzung meines Lebensgefährtens femininerseits.

Er kommt viel herum in unserer Region und kennt sehr viele (vorwiegend jedenfalls) Frauen. Wenn wir unterwegs sind, wird er mit freundlichem winken und grüßen nicht fertig. Es kommt auch nicht selten vor, dass wir auf der Strasse keine 10 Meter voran kommen, da mein Männchen auf dem Weg auch schon mal freudig in die Arme einer Omi geschlossen wird oder irgendein Zoten klopft ihm "zärtlich" auf die Schulter und bedankt sich herzlich dafür, dass er bei ihm zu Hause alles wieder in Ordnung gebracht hat.

Oft vereinbaren die Hausfrauen Termine mit ihm, freuen sich, auch wenn er mal ein oder zwei Stunden später als verabredet, aber immerhin noch kommt... Sie hätten mit Sicherheit auch noch Hände ringend länger gewartet...

Nach der Begrüßung schildern sie ihr momentanes Problem, das meist auch einen gestörten familiären Tagesablauf zur Folge hat. Er stellt dann die Diagnose, erläutert seine Behandlungsmethode und den dazu gehörigen Preis. Natürlich garantiert er seine Leistungen. In den meisten aller Fälle kann er wirklich helfen.

Mein immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit hilfsbereiter Engel versteckt seine Flügel im klassischen Blaumann und ist Service-Monteur für Haushaltgeräte. Vorwiegend knöpft er sich spinnende Waschmaschinen, streikende Herde, mißhandelte Geschirrspüler oder resignierte Kühlgeräte vor. Ansonsten kümmert er sich auch um alle widerspenstigen Haushaltssklaven wie Staubsauger, Bügeleisen, Fön, Mikrowelle und was eben alles in der gemeinen Haushaltung ge- oder benutzt werden kann. Wen wunderts also, dass er ganz besonders bei den Damen so beliebt ist und die Herren ihn dankbar auf ein Bierchen einladen ...?

Neulich war er auch in unserem Dorf wieder auf Kundendienst unterwegs. Nachdem man das technische Problem erst diskutiert und anschließend behoben hatte, lud ihn der Hausherr noch auf ein Käffchen ein. Bei solchen Gelegenheiten werden unter Männern auch gern Tips und Tricks für den Heimwerker ausgetauscht - kostenlos vom Fachmann, das gehört zum Service.

Im Verlaufe des Gespräches stellte man dann fest, dass mein Mann (und seine anonyme Familie) derjenige welche ist, der die alte Dorfbäckerei gekauft hatte. Es kam zu folgendem Dialog:

Kunde: " Nu sach emma, bist du ni där, där dä aldä Bäggorei gekooft had?!"

Monteur, krinst: "Jaha, genau der.."

Kunde: "Ach du bist das!"

Monteur, fragender Blick: "Ja, ich bin das."

Kunde: "Na, weeßte dännä schunn, dass du schätzdä dor Bäggor bist im Dorf?"

Monteur: "Nee, ich bin Haushaltgerätemonteur... das will ich auch bleiben. Die Bäckerei wollen wir nun wirklich nicht betreiben..."

Kunde: "Äscha, da mußdä dich nä wunnern: du hasd dä Bäggorei gekooft - schätzdä bistä dor Bäggor! Där Ehne, där dä däm Schuster sei Haus gekooft had, där heeßt im Dorf schätzdä och dor Schuster!"

Mein Gatte ohne Trauschein lachte noch den ganzen Tag darüber. Leider ist noch nicht geklärt, ob der damalige Hausverkäufer Schuster war oder nur Schuster hieß. Nach dem dritten Glas Rotwein war das dann aber egal, und je mehr Rotwein, desto lustiger die Geschichte.

Dann mal ein Prosit und herzlich willkommen im Dorf.

Sonnenschein und Schweinehund

Als wir noch in der alten Wohnung auf unserer alten Straße wohnten und wir schon fleißig nach ner bewohnbaren naturnahen Wohnalternative suchten, träumte ich von Tagen wie diesem:

strahlender Sonnenschein, einen großen sonnigen Balkon mit vielen Pflanzen, idyllische Ruhe, ein schönes Buch ... und ringsum Vögel, Wölkchen, eine sanfte Brise ...

Ja, für die geschundene Seele eine Oase des Friedens und der Harmonie. Heute hätte es mein perfekter Tag sein können. Ich hätte Zeit, ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis, genügend Sonne, ne gemütliche Liegestatt, ein tolles Buch. Dem entgegen steht ein schulfreier Tag, die teenagende Tochter und ihre Freunde.

Mit meinem leckeren Joghurteis (für besondere Anlässe), mitgebrachtem Kuchen, Cappuccino und Sonnencreme bevölkern sie jetzt meinen Balkon und "chillen ma so n bißl ab"! Die haben`s ja wohl auch nötig...

So what?! Komme ich wenigstens nicht in die Versuchung, mich von kalorienreichen Speisen und Getränken verführen zu lassen. Meine Figur ist alles andere als sommertauglich. Mein Schweinehund ist momentan wesentlich stärker als ich. Der siehts absolut nicht ein, dass ne fettarme, zuckerreduzierte und zeitlich festgesetzte Ernährung vorteilhafter wäre...

Warum auch? So ein Schweinehund hat ja nix davon. Den kümmert es einen Dreck, ob frau morgens auf der Waage schon den ersten Schreikrampf bekommt, weil die "Wählscheibe"einfach nicht zum Stillstand kommt. Und was scherts ihn, wenn die kompakte Weiblichkeit in keine Lieblingshose mehr passt (und wenn doch, dann nur unter Luftanhalten, Bauch einziehen, aufs Bett legen und quetschen, hoffen, dass der Reissverschluß hält beim aufstehen, wenn`s nicht "krakcs" macht, dann quellen überall Rollen und Ringe über den Körper und behindern jede Bewegung!) ? Er fragt schon gar nicht danach, was es für ein Gefühl ist wie ein Hefekuchen auszusehen, wenn die Dame des Hauses ihre Sommerkleidung ausbuddelt, die sie eh nicht mehr tragen kann, weil sie aussieht wie schwanger... Es ist ein Elend!

Wie diszipliniert man diese Bestie? Kann mir das jemand beantworten? Ich bin völlig ratlos. Von der Kette reisst er sich regelmäßig los, und wenn ich nur das Wort "Diät" benutze, hebt er nur kurz den Kopf, lauscht, dann feixt er, rollt sich ein und schnarcht zufrieden lächelnd vor sich hin. Wovon er träumt, weiß ich ganz genau: Futter! Außerdem ist der sich auch ganz sicher, dass ich tierlieb bin. Bitte keine Beileids- und Trostspenden! Was ich brauche, sind ernstzunehmende Hinweise, wie ich dieses Monster vergraulen kann.

Ich werde dann jetzt mal einer meiner zahlreichen Aufgaben nachgehen, hoffen, dass das Untier schläft und mich weiterhin ärgern, dass die kids alles essen und trinken dürfen, ohne auch nur ein doofes Grämmchen zuzunehmen!

grummel..

Freitag, 9. Mai 2008

Unsere alte Straße

Seit Ende Februar haben wir der Stadt mit all ihrem Dreck, dem Lärm und den Verkehr den Rücken gekehrt. Es war einfach nur noch eine Zumutung. Die LKW`s rumpelten schon morgens ab 3.30 Uhr über die Straßen, der Strom der Fahrzeuge schien endlos und auch am späteren Abend kam der Verkehr nicht zur Ruhe, im Gegenteil: es gesellten sich zur ohnehin aufdringlichen Geräuschkulisse noch lautstarke Passanten dazu.

Da wir dort 12 Jahre wohnten, konnten wir den ruinösen Werdegang dieser Straße ausgiebig beobachten. In den letzten beiden Jahren wurden die Wohnungen fast ausschließlich an Studenten vermittelt. Ja, lacht nur! Glaubt mir: alles, was ihr euch jetzt vorstellt ist nix gegen das, was wir erlebt haben.

Nur ein Beispiel:
Ich glaube nicht oder besser: ich hoffe nicht, dass es jemand als Vergnügen empfinden kann, sich mit Wolle Petry im Ohr früh um 2.30 Uhr verzweifelt in den Schlaf zu fluchen! Am aller schärfsten waren die Deutsche-Schlager-Nächte und 80er-Jahre-Feten!! Übrigens war dort der Tiefpunkt erreicht, und ich habe spielverderberischerweise morgens um 3.00 uhr die Polizei, unseren Freund und Helfer, um Unterstützung gebeten..

Sie haben es zwar nicht gleich eingesehen, erst nachdem ich ins schlafzimmer ging (natürlich mit dem freundlichen Wachtmeister am Telefon) und wir uns nicht mehr unterhalten konnten.. es dauerte so ca. anderthalb Stunden bis zum Eintreffen der grün-weißen Partyfrösche. Davon habe ich leider nix mehr mitbekommen. Ich schlummerte bereits tief und fest in der Badewanne.

Dann gab es da auch noch Nachbarn! Einige dieser Exemplare waren penetranter als der Verkehr und die ewigen Studenten-Feten! Größtenteils setzte sich dieses besondere Völkchen zusammen aus (ratet mal;-)) Studenten, Junggesellen, Alleinerziehenden, Großfamilien verschiedenster ethnischer Herkunft, Alkohol- und Drogenabhängigen, Faschos, Otto-Normalverbraucher-Familien und Rentnern.

Viele Leute bedienten auch sämtliche Klisches. Egal, wann ich abends das Fenster öffnete, war der Junggeselle mal mit nem männlichen, mal mit nem weiblichen Betthäschen zu Gange. Eine Frau, die mit ihrer kleinen Tochter gegenüber wohnte, fand so ca. alle zwei Wochen den Traumprinzen. Unsere ausländischen Mitbewohner waren mir die Angenehmsten - immer lachend, freundliche Worte und viele Kinder. Allerdings tragen alle 4 der Mädchen einer irakischen Familie zwischen 11 und 17 Jahren Kopftücher, was ich persönlich gern an anderer Stelle diskutieren würde.

Einer unserer Rauschbrüder war zur Fußball-WM splitterfasernackt unterwegs. Er lief mit schwenkendem (doch recht großem) Penis mehrfach um den Block. Wir begegneten ihm ein paar mal. Ich hatte noch vom WM-Event, das wir immer traditionell familiär zelebrieren, leere Kuchendosen und Geschirrtücher dabei. Als ich sah, dass er auf uns zukam, setzte ich fix die Dosen ab und hielt dem Kerl eines meiner ausgebreiteten Wischtücher unter die Nase mit andeutendem Blick nach .. ähäm!! ohne irgendeine Mine zu verziehen, ergriff er das Handtuch, hielt es ausgebreitet vor sein freigelegtes Geschlechtsteil und zog weiter. Genauso begegnete er uns noch zweimal. (ja, ich gebe es zu: wir haben direkt auf ihn gewartet! da waren noch ein paar besorgte Passanten und gemeinsam diskutierten wir, ob wir die Polizei holen sollten. Wir entschieden uns dagegen, weil einer meldete, dass der Nackedei jetzt in der Kneipe an der Ecke versorgt würde. Da ich die Besitzerin kannte, wußte ich, dass er in guten Händen war.)

Meine absolute Nummer 1 der lästigsten Nachbarn waren die Rentner! Der eine, wir nannten ihn hochachtungsvoll "CIA", dem entging nix! Der brachte es sogar fertig, die Baufirma, die gegenüber die Hausfassade gestrichen hatte, anzuzeigen, weil die die Hütte nicht verhüllt hatten und seine Fensterscheiben "davon" schutzig geworden waren. (Die Firma mußte die Arbeiten doch tatsächlich abbrechen und Planen ziehen.) Das machte CIA dann auch nicht soooo glücklich - er sah ja nix mehr!

Da war er knallhart: er schnappte sich nen Besen und nen Eimer, warf sich nen Kittel über und spazierte gut präpariert auf die Straßenseite des Grauens, tat, als würde er nützliche Dinge verrichten und sperrte Augen, Ohren, Nase und Mund weit auf. Die Arbeiter waren bald Nebensache. Er belauschte Gespräche, mischte sich als "Augenzeuge, der alles ganz genau gesehen hat!" in Unfallgeschehen ein und belästigte völlig unschuldige Passanten, indem er ihnen seine Erlebnisse ins Ohr pobelte... Ja, der gute CIA, und wenn er nicht gestorben ist, dann stänkert er noch heute!

Dann gab es noch die Rentnerin, die alleine 4 Kinder groß gezogen hat. Sie war zweimal verheiratet. Beide Männer Säufer, jede Menge Gewalt, Scheidung... Heute viele Zipperlein, schmale Rente, keine Extras, keinen Urlaub, der Gang zum Bäcker ist schon fast eine Weltreise... Die Kinder sind heute erwachsen, haben eigene Familien. An Weihnachten und auch so ist sie allein. Sie ist verbittert, hat keine Lebensfreude mehr, ihr Hund ist gestorben... Außer Boshaftigkeiten, Gift und Galle ist nicht mehr so viel übrig. Mit der Pulle Weißen in ihrer Kittelschürze und den Filzpantoffeln auf den fleischfarben bestrumpfhosten Füßen würde sie gern die Welt vom Schmutze (Schmutz = Teenager, Teenager = Sexmonster!) säubern. Aber welcher Teenager läßt sich von "so ner gehässigen Alten" schon gern die Welt erklären? Wenn sich mal jemand zu ihr verirrt, der kommt nicht wieder weg, aber eben auch nie wieder.

Komik und Tragik liegen doch eng bei einander. Ich weiß, dass es schon den Eindruck eines üblen Assi-Viertels hinterläßt, doch so ist es (noch) nicht. Es prallen nur viele Welten auf einander und die Strukturen verändern sich. Dieser Prozess ist in vollem Gange.

Was die Menschen in unserer alten Straße betrifft, sei noch gesagt, dass nicht alle so krass drauf waren. Diese sind mir nur als erste wieder ins Gedächtnis gekommen. Seit wir hier wohnen, habe ich nicht mehr an diese Leute gedacht. Gesehen habe ich sie ebenfalls nicht (oder nicht wahrgenommen), obwohl ich da immer mal in der Nähe bin.

Ja, so war das und so isses noch. Ich werde im Laufe der Zeit bestimmt hin und wieder mal ne kleine Episode von dort erzählen... Eins ist aber sicher: dahin will ich nicht mehr zurück. Könnt ihr das verstehen?

Chaotische Grüße an alle, die sich neugierig eingeklickt haben.

Eigentlich bin ich technisch betrachtet doch eher von der talentfreien Liga. Tatsächlich habe ich kaum nen Plan und finde mich mehr oder weniger zufällig hier wieder. Jetzt hab ich nen eigenen blog, jippie!

Und weil ich sooo schön minderbegabt bin und wohl auch voll naiv - wer vertraut schon blind seiner besten freundin?! - bin ich einer kleinen fiesen aktion aufgesessen. Na gut, der Schuldanteil wäre noch zu klären, sobald ich darüber nachdenken möchte.

Doch jetzt sollte ich einfach mal loslegen und dem ahnungslosen Klicker verraten, worüber ich bloggen will. Die Eckdaten zu meiner Person stehen ja im Profil. Außerdem bin nicht ich das Thema, sondern das Leben. Genau genommen sind es die kleinen alltäglichen Dinge, die kleinen Geschichten, Erlebnisse, Ereignisse, Erkenntnisse und Eingeständnisse.

Vor nicht allzu langer Zeit tauschten wir unsere geräumige Altbauwohnung auf ner drei-spurigen Hauptstraße gegen ein noch geräumigeres Altaltaltbauhaus aufm Dorf - und jeder ahnts: das geht nicht reibungslos!

Wenn ich schreibe "wir", dann meine ich meinen nunmehr 18 (fast schon 19)-Jahre-langen Lebensgefährten Kay und unsere vor sich hin pupertierente Tochter Sarah. Auch über uns drei werde ich berichten. Unser einohriger Pseudokater Mephisto bereitet uns beinahe täglich neue Grütze, da sind die unzähligen Fische unserer Tochter so ziehmlich harmlos dagegen.

Im Laufe der Zeit wird es sich nicht vermeiden lassen auch mal über die zahlreichen anderen Familienmitglieder, Freunde, Kollegen, Nachbarn und Landsleute zu erzählen. Ich läster eben gern.. na und? Ansonsten bin ich ein absoluter Friedfisch, meine Panik.

Da ich heute nur mit einer meiner beiden wuchtigen Gesäßhälften am PC hocke, muß ich die interessierte Leserschaft auf das Wochenende vertrösten.

Wer mir schreiben will oder mal nen Kommentar abgeben möchte, der kann das gern tun. Ich hinterlasse auch immer gern ein paar Grüße in anderen blogs..