was sie tun...
dieser Eindruck zwängt sich mir schon seit längerer Zeit auf, wenn ich die Nachrichten aus Japan verfolge. Eine peinliche Aktion jagt die Nächste!
Wir sprechen über Verzögerungen, bewusst falsche Angaben, Desinteresse an der Gesundheit der Bevölkerung (auch künftiger Generationen), fehlerhaft arbeitende Computerprogramme der Tepco (!), ungenügenden Schutz der Arbeiter und mangelhafter Verpflegung, kaum jemals wieder gut zu machende Schäden an Mensch, Umwelt und Natur, verstrahltes Grundwasser, eine impertinente Irreführung der Öffentlichkeit - so kann der Japaner sein Gesicht verlieren, weil es wahren will. Herzlichen Glückwunsch!
All die Opfer des Tsunamis rücken derartig in den Hintergrund, dass man die beiden Ereignisse kaum noch mit einander verbindet. Diese Menschen haben alles verloren. Familienmitglieder, Haustiere, liebgewonnene Gegenstände, Fotos und andere Andenken, das eigene Bett, den kleinen Garten, das Dach über dem Kopf, die Nachbarn, ihre Straße, ihr Dorf...
Wenn ich die Bilder dieser Zerstörung sehe, all das Chaos, diese immense Gewalt, die dort getobt haben muss, dann stelle ich mir vor, was die Menschen, in dem Augenblick der Katastrophe vielleicht gerade getan haben mochten.
Die schrecklichen Bilder dieser faszinierenden Naturgewalten werde auch ich so schnell nicht vergessen können. Die Hinterlassenschaften dieses Ereignisses - apokalyptisch. Auf den ersten Blick haben die Menschen wirklich alles verloren.
Aber sie leben! Keiner von uns kann ermessen, ob das gut ist oder nicht. Aber die Zahl der 27.900 Toten und Vermissten steht den Überlebenden gegenüber. Ich habe keine Ahnung, warum immer allein die Zahl der Toten und Vermissten angegeben wird.. Mich würde die Zahl der Menschen interessieren, die es überlebt haben. Um die 370.000 Männer, Frauen und Kinder leben wohl derzeit in den Notunterkünften, einschließlich der Evakuierten aus der 20-km-Zone des AKW´s.
Doch Hand aufs Herz:
Für mich persönlich wäre der komplette Schnitt wahrscheinlich erträglicher als alles stehen und liegen zu lassen. Mein Haus verlassen zu müssen, nur mit dem Nötigsten, mit der Option, dieses vielleicht nie wieder betreten zu dürfen/können. Ob so oder so: alles scheint verloren...
In dieser traumatischen Zeit beweist sogar der Gott gleiche Tenno seine Solidarität. Er besucht die Menschen in den Notunterkünften. Für viele von uns scheint das relativ sinnbefreit. Doch den Japanern bedeutet das unwahrscheinlich viel. Für sie ist das Treffen mit ihm und seiner Frau eine sehr große Ehre.
Der japanische Kaiser zeigt seine Anteilnahme, er möchte seinem Volk helfen, ihnen Mut machen und in dieser schweren Zeit aktiv für sie da sein. Sogar Unterkünfte hat er angeboten, wenn auch nicht so klar rübergekommen ist, wo und in welcher Form.
Und genau das sollten sich die japanischen Regenten und die Verantwortlichen der Tepco zu Herzen nehmen. Sie erwecken nur noch den Eindruck von Inkompetenz, Feigheit in und vor der Öffentlichkeit und gnadenloser Überforderung. Rücksichtslos versucht man vor der Welt das Gesicht zu wahren, zu beschönigen und zu beschwichtigen. Man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu, verschließt ganz fest die Augen und ich frage mich: merken die nicht, was hier passiert?!
Wozu haben wir eine Internationale Atomaufsichtsbehörde?! Gut, der Chef hat ja "keine Zeit", sich dort selbst mal sehen zu lassen - der weiß auch ganz genau, warum! Aber es scheinen ja einige Leute dieser Behörde da zu sein... viele größere Organisationen wie z.B. Greenpeace sind ebenfalls vor Ort - warum nehmen die das Problem jetzt nicht endlich selbst in die Hand!?
Es wird Zeit, dass sich auch andere Länder jetzt beteiligen. Nein, nicht anfragen, nicht Angst haben, man könnte die japanische Regierung beschämen! Die haben allen Grund sich zu schämen! Jetzt sollten sich wirklich Fachleute absprechen und organisieren und in Japan einrücken. Es geht um Millionen von Menschen und deren Nachkommen. Wir sprechen noch nicht über langfristige ökologische Schäden - dazu werden wir noch sehr viel Zeit haben.
Auch wenn die Nachrichten immer weniger darüber berichten - Die Welt schaut auf Fukushima. Und hoffentlich schreitet sie auch bald ein!
Freitag, 1. April 2011
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