Mittwoch, 29. Juni 2011

Finstre Löcher!

Woher kommt der doofe Spruch: " .. sich ein Loch in den Hintern freuen.. "?!

Nun ja, man könnte jetzt durch das weltweite web wandern.. aber: warum denn in die Ferne schweifen, wenn es gute Freunde gibt? Einer, der von sich behauptet, ein echtes A****loch zu sein.. Gut, er meint auch, er würde sich den A**** aufreißen für alles mögliche, .. aber er meint zur seiner aktuellen Situation, dass er ganz schön am A**** wäre - da allerdings gebe ich ihm uneingeschränkt Recht! Oder anders ausgedrückt: man hat ihm so richtig den Hintern ausgeleuchtet..

Ein Kerl in den mittleren Jahren, bedienstet und relativ gut dekoriert bei der Bundeswehr, mit etlichen Arbeitsjahren aufm Buckel beim Bund und entsprechend ent-enthusiastisiert, hat ab und an am Hintern ein Zwicken und Kratzen. Dieses wird mit der Zeit immer unangenehmer und aufdringlicher. Irgendwann ist es auch garstig schmerzhaft und hindert ihn an der Ausführung normalster und natürlichster Vorgänge. Er tut, wozu er sich gezwungen sieht: er besucht den Arzt seines Vertrauens.

Die unappetitlichen Details der Untersuchungen lassen wir mal weg. Nur so viel: die Kratzspuren seiner Fingernägel auf der Wand neben dem Untersuchungsstuhl dürften noch eine ganze Weile sichtbar bleiben.. Wichtig ist das Ergebnis: ein Abszess! So schnell es eben ging, musste er ins Krankenhaus, das fiese Gewächs war wohl schon recht gut unterwegs, wurde auf die OP vorbereitet und erwachte dann irgendwann im Krankenhausbüsserkittelchen (hinten offen!) mit einem zweiten "Loch im Hintern":) Passiert nicht alle Tage und hat auch nicht jeder.

Da er sich ja nun auch so in den Jahren bewegt, in denen man(n) schon sehr kreativ sein muss, um die Damenwelt von sich begeistern zu können, war es für ihn schon eine kleine Annehmlichkeit, dass die ihn umschwirrenden Schwestern jung und niedlich daher kamen. Nur leider waren die Anlässe weniger schön: die eine Süße brachte die Ente. Die verjagte er gleich, da war sie noch nicht einmal über die Schwelle getreten. Die andere haselnussäugige Mitzwanzigerin brachte das Desinfektionsmittel und Verbandszeug. Da er ja auch nicht ewig dort bleiben wollte, musste er sich also doch die Höschen ausziehen und sich, die Zähne tief ins Kissen verbissen, "befummeln" lassen.. Er hatte kurioserweise keinen Nerv auf zotige Fantasien in Schwesterntracht. Wohl ein völlig überflüssiges Zeichen dafür, dass es ihm wahrhaftig nicht gut ging.

Zur Visite erschienen so um die 15 weiß bekittelte schöne junge Menschen, diensteifrig und klug schwätzend, mit ihrem Chefarzt zur Visite, die alle ein fettes Grinsen auf dem Gesicht hatten. Die feixten bestimmt nur so glücklich, weil sie an dem A**** mit Ohren ordentlich was lernen durften ;)

Der Patient nahm es ebenfalls mit Humor. Nur leider durfte er sich nicht aussuchen, wer ihm den "Stöpsel ziehen" durfte - und das als Privatpatient! Den Zuschlag erhielt eine langhaarige, südländische Schönheit mit den Maßen 90-60-90 - der bevorzugte Kanditat des Patienten wäre bei der Auswahl eindeutig der Pförtner gewesen. Dieses mit Klugheit und Schönheit bedachte circenhafte Wesen durfte dem Leidenden die Tamponade entfernen. Sie tat es - wahrscheinlich um den anderen die manuelle Technik zu demonstrieren - schööhöön laaaangsaaaam.. Einen Schmerzensschrei verbiss sich unser Herr Stabswebfeudel in Anbetracht der jungen Schar um sich herum.. aber das muss wohl so richtig heftig weh getan haben.. autsch!

Der Gebeutelte wurde alsbald entlassen. Aller Vernunft zum Trotze meinte er, er könne dann nach einer Woche zu Hause mal wieder arbeiten gehen. Die Wunde, das noch immer pflegebedürftige zweite Loch, war noch nicht verheilt. Also nahm er sich vor, es auf Arbeit ein wenig langsamer anzugehen. Wie auch immer er sich das vorgestellt haben mag - als Ausbilder, der seine Jungs mit Gerät und Bau einweisen muss - wie kurz man(n) da auch treten kann..

Für die Truppe war es sicherlich sehr lustig, sich mit dem Vorgesetzten über sein "zweites Loch im Hintern" und über Damenhygieneartikel, die er zur Pflege benötigt, zu unterhalten. Die Fantasien der Jungs machten noch nicht einmal vor dem Gedanken halt, dass der Hr. Vorgesetzte sich jetzt wohl auch hochschlafen könnte :D Auch als man sich der berufsbedingt nassen Kleidung entledigte, war es für die meisten der jungen Soldaten ein unvergesslicher Anblick: der (relativ ranghohe) Ausbilder im rosa Blumenschlüpfer seiner Frau mit Vorlage in XXL..

Keine Ahnung, wer den armen Kerl jetzt noch ernst nehmen kann :)

Es hat sich jedenfalls nicht gelohnt - die Wunde wollte ihre Ruhe haben.. das signalisierte sie ihm so deutlich, dass er ein zweites Mal operiert werden musste. Jetzt ist das zusätzliche Loch am Allerwertesten noch größer und sensibler als vorher..

Momentan rekonvalesziert er zu Hause vor sich hin, nervt seine Familie, klaut seiner Frau die Schlüpfer und Vorlagen, prüft sämtliche Damenhygieneartikel und steht im regen Erfahrungsaustausch darüber mit seiner Frau, er ist leidlich und googled sich alles, was er über Abszesse finden kann. Jedes Detail, das man über dieses Thema wissen kann, weiß er. Er weiß jetzt aber auch, dass alles noch schlimmer werden könnte - doch ist das wirklich ein Grund, sich ein "Loch in den Hintern zu freuen"?

An die Armleuchter dieser Welt:

Gute Besserung!

:D

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